Großstadtpferde – Tierischer Motor der Städte um 1900
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Deutsches Pferdemuseum Verden Holzmarkt 9, 27283 Verden (Aller)

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Großstadtpferde – Tierischer Motor der Städte um 1900
Großstadtpferde in Hamburg um 1900
Die neue Sonderausstellung im Deutschen Pferdemuseum nimmt die Museumsgäste mit ins städtische Leben zu Zeiten der Industrialisierung und zeigt die bedeutende Rolle, die das Pferd trotz wachsender Motorisierung damals einnahm.
Die Industrialisierung kam in Fahrt. Überall in den Städten entstanden Gewerbebetriebe, Manufakturen und große Fabriken. Die Vielfalt der produzierten Waren reichte vom einfachen Haushaltsgerät bis zu tonnenschweren Maschinen – vom Tante-Emma-Laden bis zur Glocke des Big Ben oder dem Anker der Titanic. Alle Erzeugnisse mussten an die Frau oder den Mann gebracht werden. Die Eisenbahn verband in rasch zunehmendem Maße zwar die Langstrecke, aber nicht die Fläche. Der „Lastwagen“ war teuer und in den Anfängen zu wenig leistungsstark. Zuladungen von mehreren Tonnen konnten mit den ersten motorisierten „Pferdestärken“ nicht befördert werden.
Hier waren weiterhin die wirklich starken Pferde gefordert – und dies in explodierenden Dimensionen. Millionen von ihnen arbeiteten um 1900 in urbanen Räumen. Und mehrstöckige Stallungen für viele hundert Pferde inmitten der Städte waren keine Seltenheit.
Auch in vielen anderen Lebensbereichen der Städte waren sie präsent: Polizei, Feuerwehr und Rettungswesen bauten auf die tierischen Pferdestärken. Gleiches galt für den Personennahverkehr mit Pferdeomnibussen, -straßenbahnen oder Pferde-Taxen. Und nicht zuletzt bildeten Pferde den Motor der Kommunikation, denn der verlässliche Einsatz von Post-Pferden machte mehrmals täglich die Zustellung von Briefen und Paketen in der Stadt möglich.
Doch wie funktionierte das Zusammenleben von Mensch und Pferd im dichtbesiedelten städtischen Raum? Gab es Verkehrsregeln? Und wie stand es um den Tierschutz? Auch diesen Fragen wird in der Ausstellung nachgegangen.
Die Ausstellung ist vom 21. Juni bis 31. Oktober 2022 Dienstag bis Sonntag 10 bis 17 Uhr zu sehen. Der Eintritt für Kinder und Jugendliche kostet 2 Euro, Erwachsene zahlen 5 Euro.