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Am 2. April 2015 kommt "Mara und der Feuerbringer" in die Kinos. Wie uns der Film gefallen hat und was Stromberg und Bernd das Brot mit dem Film zu tun haben, könnt ihr hier lesen!
Mara hat zwei mittelgroße Probleme: Erstens steckt der Teenager mitten in der Pubertät und kriegt das auch von allen Seiten ständig vorgehalten. Zweitens: Sie muss die Welt retten.
Das Götter-Universum ist nämlich völlig aus den Fugen geraten und ausgerechnet sie soll die Ordnung wieder herstellen. Ihre Tagträume, die sie in ihrer Klasse zur Außenseiterin machen, sind viel mehr als bloße Spinnereien. Sie ist eine Seherin. Und dabei wünscht sie sich nichts sehnlicher, als einfach normal zu sein.
Wirklich gewachsen fühlt sie sich dieser Weltretter- Aufgabe nicht, vor allem da ihr sämtliche Monster der Mythologie gegenüber stehen und Mara von sich selber behauptet, dass sie im Welt retten in etwa so talentiert ist, wie ein Pinguin im Beachvolleyball. Zum Glück hat sie in Dr. Reinhold Weissinger, Universitätsprofessor für germanische Mythologie, einen, nun gut, zumindest gebildeten Helfer an ihrer Seite...
„Mara und der Feuerbringer“ wirkt überraschend un-deutsch, und das ist durchaus als Kompliment gemeint. Auch wenn die Visual Effects verständlicherweise noch nicht ganz an die zig-Millionen-schweren Hollywood-Produktionen heran reichen, sind sie doch für ein hiesiges Projekt ausgesprochen aufwendig. In den Charakteren weicht der Film ebenfalls von den häufigen Klischees deutscher Kinderfilme ab. Mara sieht sich selber nicht als die strahlende Heldin, die jetzt die Welt rettet, um ihrer Umgebung mal zu zeigen was ein Haken ist. Stattdessen bewegt sie sich mit recht viel Widerwillen und trockener Lakonie, von einem Abenteuer zum nächsten. Auch ohne mythologische Vorbildung kann man der Handlung gut folgen und auch noch das ein oder andere neue Wissen mit nach Hause nehmen.
Für meinen Geschmack gibt es allerdings ein bisschen viel Hin- und Hergespringe zwischen den Zeiten und mythischen Orten, ein bisschen zu viele Überzeichnungen, auch in Bezug auf die Götterwelt, wodurch es teilweise comichafte Züge annimmt und das Gefühl mit sich bringt, der Film nehme sich selber nicht ganz ernst. Was ja vielleicht auch so gemeint ist.
Der finale Kampf ist zwar spannend und aufwändig gemacht, aber in seiner Auflösung nicht gleich verständlich und bedurfte bei uns einer kleinen Diskussion hinterher, um alles zu klären. Wie auch die Buchvorlage von Tommy Krappweis (übrigens der Erfinder von Bernd das Brot – wozu es auch einen kleinen Hinweis im Film gibt), ist „Mara und der Feuerbringer“ allerdings der erste Teil einer Trilogie. Nicht alle Rätsel werden am Ende gelöst, und wir können uns sicher sein: Das Abenteuer ist noch lange nicht vorbei.
Neben einer spannenden Handlung und schmissigen Dialogen trägt vor allem die prominent besetzte Schauspieler-Riege zu einem gelungenen Ergebnis bei:
Lilian Prent, die Darstellerin der Mara, hat eine sehr eigene Art zu spielen, die unaufgeregt, dadurch aber auch weniger aufgesetzt wirkt, als es bei jungen Schauspieler/innen häufig der Fall ist. Außerdem passt es zu der Unlust ihrer Rolle, auch nur annähernd in die Geschehnisse hinein gezogen zu werden. Dadurch wirkt zum Beispiel die verwendete Jugendsprache nicht zu künstlich und man nimmt ihr durchaus ab, dass sie auch in der hochgermanischen Götterwelt mal „Oh Shit“ oder „epic fail...“ sagt.
Jan Joseph Liefers, als leicht verschrobener, vollbärtiger Professor, ist großartig und verhilft dem Film sowohl zu einer gewissen Wärme, als auch zu viel Humor.
Esther Schweins, als esoterische Müsli-Mama, ist zwar (bewusst) ein wenig überzogen, trotzdem fürchte ich, dass alle unsere Kinder das ein oder andere „schrecklich peinliche“ Verhalten, auch bei uns „normalen“ Müttern wieder erkennen...
An Christoph Maria Herbst als Loki schieden sich im vornherein die Geister. Zu sehr, so die Meinung vieler, verkörpere er den „Stromberg“ oder andere seiner eher komödiantischen Rollen, als dass er zu diesem Charakter passen würde. Ich bin vielleicht nicht der beste Maßstab weil ich diese nie intensiv geguckt habe. Aber ich muss sagen, ich bin erst darauf gekommen, dass er überhaupt Loki spielt, als es mir im Nachhinein gesagt wurde... Also: Keine Angst, es besteht keine Gefahr, den gefesselten, leicht bekleideten Stromberg in der Sagenwelt vor sich zu sehen.
Die Response der begleitenden Kinder fiel sehr positiv aus. Vor allem die gut recherchierte und „zwischen den Zeilen“ herüber gebrachte Mythologie stieß auf viel Interesse. Etwas getrennte Meinungen gab es bezüglich der Dialoge. Während die einen die recht häufig eingestreuten, ins kalauernde gehenden Witze ein bisschen platt fanden, konnten sich die anderen dabei köstlich amüsieren.
Alle waren aber durchweg der Meinung, dass man sich an die Altersangabe „ab 6“ halten sollte, eventuell sogar etwas älter. Es geht doch mal etwas härter zur Sache, ein Weltuntergang ist eben eine ziemlich bedrohliche Angelegenheit. Und richtig kuschelig ist so ein Endgegner-Feuergeist erwartungsgemäß natürlich auch nicht. Trotzdem ist es an keiner Stelle traumatisierend gruselig. Exemplarisch dafür zitieren wir das kleine Kind in der Reihe hinter uns: Während des Filmes hörte man von dort immer wieder mal: „Das ist echt unheimlich“ oder „Kannst du mich bitte in den Arm nehmen?“ Am Ende verließ es begeistert den Kino-Saal mit den Worten: „Das war voll cool!“