© Corinna Gerhards
Handcreme
Handcreme selber machen? Warum solch ein Aufwand, wenn man sie für wenige Cents in jeder Drogerie bekommt? Schaut man mal auf die Inhaltsstoffe, kann einem ganz schwindelig werden... Im schlimmsten Fall bestehen die Cremes hauptsächlich aus Paraffinen (einem Nebenprodukt bei der Erdölgewinnung) oder ökologisch hochbedenklichem Palmfett. Hinzu kommen unzählige Alkohole, Konservierungsstoffe und künstliche Parfüms, die auf Dauer der Haut mehr schaden, als sie zu pflegen.
Dabei ist eine Handcreme aus rein natürlichen Zutaten schnell und einfach selbstgemacht:
Prinzipiell kann man fast jedes solide Fett nehmen und mit ein wenig Öl aufschlagen. Ich habe mich für folgende Mischung entschieden:
- 60 gr. Shea-Butter
- 50 gr. Kokosfett
- 30 gr. Mangobutter
- 50 gr. Mandelöl
- Vitamin E
- ätherische Öle nach Wahl
Sheabutter ist für ihre hervorragenden pflegenden Eigenschaften bekannt. Die unraffinierte Variante enthält noch einiges mehr an Pflegestoffen, hat aber auch einen ziemlich penetrant-muffigen Geruch, der sich auch durch ätherische Öle nicht ganz überdecken lässt. Ich würde also die raffinierte Form empfehlen.
Kokosfett ist ebenfalls sehr pflegend und dazu recht günstig zu erwerben. Der geringe Schmelzpunkt führt dazu, dass es beim Erwärmen schnell flüssig wird, während es im Kühlschrank sehr hart wird. In unserer Creme bewirkt es vor allem, dass die Creme, sobald sie Haut berührt, sanft verschmilzt und sich so gut verteilen lässt.
Mangobutter hat neben vielen pflegenden Eigenschaften vor allem auch den Vorteil, dass sie schneller in die Haut einzieht und nicht so einen starken Fettfilm hinterlässt wie beispielsweise Shea- oder Kakaobutter. Natürlich darf und soll eine Handcreme fettender sein als eine reguläre Tages-Gesichts-Creme, trotzdem möchte niemand, dass einem die nächsten drei Stunden alles aus der Hand rutscht... Das Mandelöl ist eher Geschmackssache. Olivenöl, Aprikosenkernöl oder, wer es besonders pflegend mag, auch Argan- oder Jojobaöl, erfüllen den gleichen Zweck.
Das Vitamin E ist nicht nur ein Jungbrunnen für die Haut, sondern gleichzeitig ein hervorragender Konservierungsstoff der jegliche Chemie ersetzt.
Die Wahl der ätherischen Öle ist groß. In erster Linie geht es darum, welchen Geruch man sich für seine Creme wünscht. Natürlich kann man zum Beispiel mit Lavendel und Teebaumöl eine antibakterielle Creme herstellen oder in anderen Bereichen die Eigenschaften der Öle nutzen. Oder wie wäre es mal mit etwas außergewöhnlichem wie Orange/Thymian?
Nachdem wir alle Zutaten zusammen haben, können wir mit der Herstellung beginnen. Dazu braucht ihr noch:
- Eine Metall- oder Glasschüssel
- Etwas zum Umrühren
- Eine Küchenwaage
- Einen Kochtopf
- Döschen für die fertige Creme
In der Galerie zeigen wir euch jeden Arbeitsschritt. Ihr werdet erstaunt sein, wie einfach es geht!
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C. Gerhards
Alle Fette, außer dem Vitamin E und den ätherischen Ölen, in eine hitzebeständige Schüssel geben. Am besten eignet sich eine einfache Küchenwaage, um gerade auch die kleinen Mengen abzuwiegen.
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C. Gerhards
Im Wasserbad alles zum Schmelzen bringen. Da kein Bienenwachs dabei ist, braucht es nicht besonders lang. Das Wasser sollte nicht sprudelnd kochen, damit es nicht in die Schüssel mit dem Fett spritzt. Heißes Wasser reicht für diese Fette schon aus, um sie zu schmelzen.
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C. Gerhards
Nun etwa für eine halbe Stunde in den Kühlschrank stellen.
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C. Gerhards
Es sollte eine halbfeste, milchige Flüssigkeit entstanden sein.
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C. Gerhards
Nun einmal kräftig mit dem Mixer aufschäumen.
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C. Gerhards
Bei diesem Arbeitsschritt kann man auch gut das Vitamin E und die ätherischen Öle einrühren. Vorher, wenn die Mischung zu heiß ist, besteht die Gefahr, dass sie durch die Hitze ein Stück weit zersetzt werden.
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C. Gerhards
Jetzt sieht es aus wie eine leicht schaumig gerührte, milchige Masse ...
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C. Gerhards
Nachdem man es nochmal für eine halbe Stunde in den Kühlschrank gestellt hat, wird es endlich fest. Hier habe ich mich ein bisschen vertüdelt und die Uhr aus den Augen gelassen, weshalb die Masse fast ein wenig fest war. Aber auch hier hilft uns das Kokosöl – es wird bei Raumtemperatur schnell wieder weich, so dass man nur ein paar Minuten warten muss und dann prima mit dem Mixen fortfahren kann.
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C. Gerhards
Nun so lange rühren, bis eine fluffige Masse entsteht. Meine sieht ein bisschen aus, wie Eischnee mit Zucker.
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© Corinna Gerhards
Handcreme
Das wars auch schon. Jetzt nur noch in kleine Döschen füllen und ihr habt eine wunderbare, natürliche Handcreme. Bei mir sind fünf Döschen dabei heraus gekommen und so habe ich sogar noch ein paar nette Geschenke für Freunde.
Vielleicht habt ihr ja auch noch Lust euer eigenes Label zu designen und der Dose so einen individuellen Look zu geben?