Diese Regeln sind für Kinder leicht zu lernen – empfohlen von der Benimm-Trainerin Malgorzata Diebel.
1. Duzen und Siezen
Duzen ist in Ordnung, wenn Kinder wissen, dass es einen Unterschied gibt und man nicht jeden einfach so mit „Du“ anspricht. Das kann man schon Kleinkindern beibringen, etwa indem man sie dazu anhält, ältere Menschen aus ihrem weiteren Umfeld zu siezen.
2. Tür aufhalten
Durch eine Tür gehen und die Tür hinter sich ungebremst zufallen lassen, ohne nach hinten zu schauen, ist unhöflich. Kindern kann man beibringen, dass sie beim Durchgehen schauen, ob jemand folgt, und die Tür für den nächsten aufhalten. Auch wenn jemand die Tür selbst nicht öffnen kann, sollte das Kind helfen. Jemandem dabei den Vortritt lassen, ist ein feiner Zug, bei Kindern aber nicht zwingend nötig.
3. „Gesundheit“ wünschen
„Gesundheit“ zu wünschen, gilt nicht mehr grundsätzlich als höflich. Denn das Ritual kommt aus dem Mittelalter. Zu Pestzeiten, in denen über den Atem die Krankheit übertragen wurde, sagte man das – aber nicht für den anderen, sondern für sich selbst wünschte man sich Gesundheit. Heute ist es in Ordnung, bei Familie, Freunden und Bekannten einen Nieser mit „Gesundheit“ zu kommentieren. Im Job dagegen ist es üblich, das Niesen höflich zu ignorieren. Denn eine Antwort aufs Niesen unterbricht unter Umständen die Arbeit. Übrigens sollte man in den linken Ellenbogen oder in ein Taschentuch in der linken Hand niesen, damit die rechte Hand „sauber“ bleibt.
4. Gestatten?
Ob am Telefon oder bei der persönlichen Begegnung: Es hat sich eingebürgert, beim Sich-Vorstellen entweder nur den Vor- oder den Nachnamen zu nennen. Gutes Benehmen ist aber, wenn man bei der Vorstellung seinen vollständigen Namen sagt. Kinder sollten früh lernen, dass man sich mit ganzem Namen vorstellt, beispielsweise am Telefon.
5. In ganzen Sätzen sprechen
Eine sehr einfache, aber effektive Regel lautet: Man spricht immer in ganzen Sätzen, egal, ob man Brötchen kaufen geht oder der Oma etwas erzählt. Man sagt nicht „Ich will Sprudel“ sondern „Ich möchte bitte Sprudel haben“. Es sollte selbstverständlich sein, vollständige Sätze zu formulieren – das ist übrigens auch sehr gut für die Sprachentwicklung.