© Karin Kilb/NABU
Marienkäfer
Im Spätherbst sorgen Marienkäfer immer wieder für staunende Menschen. Auf der Suche nach geeigneten Winterquartieren fliegen manchmal Tausende durch die Luft und lassen sich auf allem nieder, was sich anbietet: Balkongeländer, Hauswände, Pflanzen, Menschen, Rucksack oder Brotdose.
Dann krabbeln die gepunkteten Käfer aus Versehen auch schon mal durch geöffnete Fenster, um gemütliche Hohlräume zu finden. Bevor sie sich in der Wohnung häuslich niederlassen, rät der NABU dazu, die kleinen Eindringlinge mit Hilfe von Kehrblech und Handfeger wieder sanft hinaus zu befördern. Am liebsten machen es sich die Marienkäfer in Mauerritzen oder Dachsparren gemütlich. Auch Laubhaufen in Gärten sind beliebt zum Überdauern der kalten Jahreszeit, und nicht selten sammeln sich die Käfer dort in sehr großen Gruppen zum gemeinsamen Überwintern.
Die alljährlich wiederkehrende „Marienkäferinvasion“ ist für Eltern und Kinder auch eine spannende Gelegenheit, um die Artenvielfalt der roten, schwarzen und gelben Marienkäferverwandtschaft zu entdecken. In Mitteleuropa bringen es diese Käfer auf 70 verschiedene Arten, darunter immer häufiger auch der Asiatische Marienkäfer, der im gewerbsmäßigen Gartenbau gezielt zur biologischen Schädlingsbekämpfung eingesetzt wird. Inzwischen hat er sich auch in der freien Natur etabliert. Er frisst im Unterschied zu seinen rot-schwarzen Verwandten nicht nur Blattläuse, sondern viele andere Insekten, Gallmückenlarven und leider auch die Larven konkurrierender Marienkäferarten. Die sechs Millimeter großen, schwarz gepunkteten Käfer können von orangerot über gepunktet bis komplett schwarz gefärbt sein. Die meisten Exemplare haben insgesamt 19 schwarze Punkte auf den Flügeldecken.
Ihren Ruf als Glücksbringer haben sich Marienkäfer aber dennoch redlich verdient, findet Karl-Heinz Jelinek vom NABU: "Wer viele im Garten hat, ist gut dran, denn im Frühjahr treten sie wieder zur biologischen Blattlausbekämpfung an. Ein Grund mehr, sich für naturnahe und nicht perfekt aufgeräumte Gärten stark zu machen“, sagt Jelinek.
© Frank Derer/NABU