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Unverpackt: Plastikfrei einkaufen
Unverpackt einkaufen ist nicht nur auf dem Wochenmarkt oder in den speziellen Läden möglich“,
erklärt Sonja Pannenbecker, Referentin für Lebensmittel und Ernährung von der Verbraucherzentrale Bremen. Wie man beim Lebensmittelkauf auf Kunststoffverpackungen verzichten kann, verrät sie hier:
Tipp 1: Wiederverwendbare Taschen nutzen
Diese können aus Baumwolle oder anderen Naturstoffen sein, müssen sie aber nicht. Gute Alternativen sind klein zusammenfaltbare Taschen aus Polyester. Diese sind langlebig, passen gut in die Handtasche, Jacke oder Rucksack und sind so treue und langlebige Begleiter.
Tipp 2: Obst, Gemüse und Brötchen ohne Tüte kaufen
In den Gemüseabteilungen sind sie überall zu finden – die „Hemdchen“-Beutel aus Kunststoff, die ihren Namen aufgrund ihrer Form bekommen haben. Stattdessen Obst und Gemüse einfach lose in den Korb oder Wagen legen oder kleine Stoffbeutel nutzen. Wichtig – an der Waage unbedingt darauf achten, dass die „Tara“ Taste genutzt wird oder die Ware unverpackt gewogen wird. Auch Brötchen können in vielen Bäckereien in die saubere Brötchentüte der Vorwoche oder in einen anderen mitgebrachten Beutel verpackt werden.
Tipp 3: Hofläden, Direktvermarkter, Wochenmarkt oder Unverpackt-Laden
In den „Unverpackt-Läden“ ist der Verzicht auf Einwegverpackungen Konzept. Sie bieten lose Ware an, die man in eigene, mitgebrachte oder wiederverwendbare Behälter abfüllt. Hier findet sich eine breite Produktpalette wie Getreide und Müsli, Kaffee und Tee, Hülsenfrüchte, Öle und Gewürze, Putz- und Waschmittel. Angenehmer Nebeneffekt: Man kauft nur die Menge, die man wirklich braucht. Das Konzept spart jede Menge Abfall im Haushalt, vor allem Plastikmüll.
Tipp 4: An der Bedientheke eigene Dosen nutzen
Käse, Fleisch und Fisch aus der Bedientheke gibt es auch in vielen Supermärkten. Die Hygienevorschriften sind streng und der Bereich hinter der Theke ist tabu für fremde Materialien. Es ist aber nicht verboten, mitgebrachte Boxen selbst zu füllen. Mögliche Wege sind die Tablett-Lösung – so dass nur das Tablett mit der Box in Berührung kommt. Achtung: Die Boxen und Dosen sollten für Lebensmittel geeignet sein – diese tragen das Gabel-Glas Symbol. Leere Eisverpackungen eignen sich nicht immer zur weiteren Nutzung, da sie für Eis und nicht für heiße Suppen oder saure Salate konzipiert wurden.
Tipp 5: Auf Plastikflaschen verzichten, Leitungswasser trinken
Das Leitungswasser in Deutschland besitzt eine hohe Qualität. Denn Trinkwasser wird strenger kontrolliert als Mineralwässer und punktet mit weiteren Vorteilen wie einem unschlagbar günstigen Preis. Damit vermeidet man jegliche Verpackungen und muss keine schweren Kisten schleppen.
Tipp 6: Produkte mit großen Umverpackungen vermeiden
Zahnpasta, Pudding, Wurst, Gesichtscreme – häufig werden verpackte Produkte nochmal verpackt – oftmals dient es zum Schutz, manchmal ist der Sinn und Zweck nicht so leicht zu erkennen. Auch Einzelverpackungen, die dann nochmal in großen Tüten sind, sind nicht unbedingt die nachhaltigste Variante. Solche Produkte lieber direkt im Geschäft stehen lassen und weniger umverpackte Produkte kaufen. Große Packungen Nudeln sparen gegenüber kleineren Packungen auch viel Folie ein – und gehören zu den Lebensmitteln, die nicht schlecht werden, wenn man sie länger lagert. Hier unbedingt auf den Grundpreis achten, manchmal sind Großgebinde dann pro kg teurer als „normale“ Packungen. Je weniger Platz das Produkt in der Packung hat, desto effizienter ist es eingepackt.
Tipp 7: Auf Mehrweg setzen
Immer mehr Produkte gibt es (wieder) in Pfandgläsern oder auch bei To-Go-Produkten als Mehrwegteller. Mehrweg schont die Umwelt, da die Verpackungen wie Glas, Weißblech oder Kunststoff nicht immer wieder neu hergestellt werden müssen. Bei Getränken oder Milchprodukten am besten auf Produkte aus der Nähe achten, dann muss die Flasche nicht so weit hin und her zum Wiederbefüllen gefahren werden.