Satt hoaßt need, dass koa Schoklad mehr neibassd
Mit Kind im Restaurant Edel Weiss
© Marina Scharenberg
Mit Kind im Edel Weiss
Der schmuddelige Winter in Bremen weckt unsere Sehnsucht nach schneebedeckten Bergen und Pisten, nach Rodeln und Skilaufen, Almhütten-Romantik und Kaiserschmarrn. Um das Fernweh zu lindern, müssen wir nicht mal in den Zug steigen: Direkt am Hauptbahnhof haben wir eine vielversprechende Adresse anvisiert. Mal schauen, wie es hier um die Kinderfreundlichkeit bestellt ist.
Das Hotel und Restaurant Edel Weiss hat typisch bayrische und österreichische Spezialitäten auf der Karte, also stellen wir auf der Homepage vorfreudig eine Reservierungsanfrage. Tags drauf antwortet uns Klaus leider, dass das Restaurant wegen der vielen Weihnachtsfeiern komplett ausgebucht sei. Aber so leicht wollen wir nicht aufgeben. Telefonisch klappt es dann mit einer Tischreservierung in vier Tagen. Mit dabei: Isabels Oma, die zwar kein Ski fährt, dafür aber umso mehr Fan deftiger Kost ist.
Das Edel Weiss öffnet schon um familienfreundliche 16 Uhr. Als wir ankommen, ist Isabel sofort von der urigen Einrichtung mit der üppigen Deko überwältigt: Karierte Vorhänge, eine beeindruckende Kuhglockensammlung, Gemälde mit Alpenpanorama und Kuckucksuhren erzeugen schönste Bergsteigeridylle. Am frühen Montagabend haben wir zunächst freie Platzwahl, im Laufe des Abends füllt sich das Restaurant aber ganz ordentlich. Isabel entscheidet sich für den hintersten Tisch mit rustikaler Holzbank in einer gemütlichen Ecke. Auf der Karte stehen drei Gerichte für die „kleinen Besucher“ zu je 8,80 Euro zur Auswahl. Isabel bestellt den „Alpenmax“ mit fünf Nürnberger Bratwürstchen, Pommes Frites und Salat und dazu eine Sprite für 3,50 Euro. Die Erwachsenen wählen die Rinderroulade „Trudi“ für 19,50 Euro, den Straubinger „Hax´npfeffer“ für 16,90 Euro und je ein 0,3l Alster vom Fass für 3,50 Euro.
Isabel ist begeistert vom traditionellen Dirndl der Kellnerin, die uns schon nach fünf Minuten Zwiebelbaguette und Knoblauch-Dipp als Vorspeise serviert. Keine zehn Minuten später kommen auch schon die Hauptspeisen – perfekt, wenn man mit Kindern essen geht. Als nächstes staunen wir über die gewaltigen Portionen. Am Nachbartisch meint jemand, dass die Menge auch für gute Esser kaum zu bewältigen sei. Aber getreu dem Motto „Satt hoaßt need, dass koa Schoklad mehr neibassd“, schafft Isabel noch ein Eis mit heißen Kirschen und Sahne für 5,50 Euro. Sie ist überglücklich mit ihrem 3-Gänge-Menü, und auch uns Erwachsenen hat es geschmeckt. Noch mehr freuen wir uns darüber, dass es Isabel auch nach dem Essen nicht langweilig wird, weil es noch so viel Spannendes zu entdecken gibt. Mit diesen vielen Eindrücken im Kopf und vollen Bäuchen machen wir uns nach einem zünftigen Abend auf den Heimweg und träumen vom nächsten Skiurlaub in den Alpen.
Fazit: Das touristisch gelegene Edel Weiss ist zwar kein ausgemachtes Familienrestaurant, aber durchaus eine originelle Erlebnisgastronomie, die den Besuch mit Kindern lohnt.
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