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Suse Lübker
Der Star in der Mitte!
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© Suse Lübker
Vor dem Interview im Parkhotel-Foyer: Die Kinderreporter Ole und Anton bereiten sich vor mit fachkundiger Unterstützung von Fotografin Lea.
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Hier ist sie nochmal – sieht doch aus, wie ein Profi, oder?
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Suse Lübker
Und da ist er auch schon und signiert erstmal die Lieblingsbücher!
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Lea Wohlfahrt
Klar, das Sams ist auch dabei!
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Lea Wohlfahrt
Und dann geht es richtig konzentriert zur Sache. Profis halt.
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Nachdenken ...,
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... und die Frage stellen!
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Und nach dem Interview lockt eine süße Überraschung beim Empfang in der Kuppelhalle. Die Torte ist zwar eigentlich für die Kinder, die anlässlich der Kinderoskar-Überreichung jede Menge Bilder gezeichnet haben, aber Anton und Ole gehen auch nicht leer aus.
Haben Sie sich schließlich auch verdient!
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Suse Lübker
Sozialsenatorin Anja Stahmann verteilt (ganz gerecht) gemeinsam mit Paul Maar.
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Suse Lübker
Erstmal genießen ...
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... und dann ein Plausch mit der Sozialsenatorin!
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Suse Lübker
Fototermin mit Sams.
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... und mit wichtigen Persönlichkeiten.
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Suse Lübker
Jetzt aber noch schnell eine Runde zum Kindertag! Trotz Regen und Sturm.
Am 6. September 2015 war einer der bekanntesten deutschen Kinderbuchautoren in Bremen zu Besuch: Paul Maar erhielt beim Bremer Kindertag von Jugendsenatorin Anja Stahmann den Kinderoskar für sein Gesamtwerk. Dieser Preis wird einmal im Jahr vom Landesbetriebssportverband Bremen (LBSV Bremen) an einzelne Menschen oder Organisationen vergeben, die sich für das Wohl von Kindern einsetzen. Eine gute Gelegenheit für unsere beiden Kinderreporter Anton (9) und Ole (8) mit der fotografischen Unterstützung von Lea (11), dem Sams-Erfinder höchstpersönlich jede Menge Fragen zu stellen. Und so wissen die beiden inzwischen, ob das Sams mal bei dem Schriftsteller zu Besuch war und warum er ein Buch über Kartoffelkäfer geschrieben hat. Lest selbst und klickt euch durch unsere Fotostrecke!
Wie viele Bücher haben Sie schon geschrieben?
Weißt du, irgendwann hört man auf zu zählen. Ich schätze mal ungefähr 50.
Wie kommen Sie auf Ihre Ideen?
Ja, ich habe mal gesagt, wenn ich mich morgens um neun Uhr an den Schreibtisch setze, dann wissen meine Ideen ganz genau: jetzt müssen sie kommen und das tun sie dann auch. Ich kann nicht wissen, woher sie kommen – ich setze mich hin und denke: Ach jetzt habe ich Lust ein neues Buch zu schreiben. Und dann überlege ich ein bisschen, wovon das handeln könnte, schau in alten Zetteln nach, auf denen ich mir mal Notizen gemacht habe, setze mich hin und dann geht es los.
Wo schreiben Sie und womit?
Ich wohne eigentlich in Bamberg, das ist eine sehr schöne alte Stadt, die sogar Weltkulturerbe ist. Ich wohne dort in der Altstadt und habe viele Freunde und Bekannte. Da klingelt ständig das Telefon oder es kommen Menschen vorbei, um mit mir Kaffee zu trinken. Deswegen ziehe ich mich zum Schreiben immer auf´s Land in unser Häuschen am Waldrand zurück, da gibt es kein Fernsehen, das mich ablenkt. Die Telefonnummer kennt auch nur meine Frau und meine Familie. Und so kann ich konzentriert und ohne Ablenkung schreiben.
Die ersten fünf bis zehn Seiten schreibe ich immer noch mit dem Füller auf einen Block. Wenn ich die ersten zehn Seiten habe und die Figuren langsam anfangen, in meinem Kopf zu sprechen und ich auch weiß, wie sie so sind und sich verhalten, setze ich mich an meinen Computer und tippe die ersten handgeschriebenen Seiten ab und ändere das ein oder andere. Danach schreibe ich mit dem Computer weiter.
Wann haben Sie angefangen Bücher zu schreiben?
Das war 1966, da habe ich ein Hörspiel für Erwachsene verfasst. Erst, als ich selber Kinder hatte und die immer Geschichten hören wollten, hab ich gedacht, ich könnte mal ein Kinderbuch schreiben. So erschien 1968 „Der tätowierte Hund". Und da habe ich plötzlich gemerkt, dass meine Hauptbegabung darin liegt, für Kinder zu schreiben. Wenn meine Geschichten bei Kindern so gut ankommen, dann muss ich wohl die Gabe haben Kinder zu erreichen und so habe ich angefangen, Kinder- und Jugendbücher zu schreiben.
Zeichnen Sie alle Ihre Figuren selber?
Ich zeichne alle Sams-Figuren und die Nebenfiguren in den Sams-Geschichten und auch die kleinen Kängurus selber. Es dauert allerdings sehr lange, bis man ein Buch illustriert hat. Bei dem neuen Sams-Buch „Ein Sams zu viel" brauchte ich sechs Wochen, bis ich alle Bilder fertig hatte. Und dann sag ich manchmal dem Verlag: „Ach, das ist glaube ich eine Geschichte für Ute Krause, die könnte das mal illustrieren ..." In der Zwischenzeit schreibe ich dann lieber ein neues Buch.
Lesen Sie Ihre Bücher jemandem vor, bevor sie richtig fertig sind?
Nee, nur mir selber. Ich merke, wenn man das laut liest, dann fallen einem so kleine Fehler auf. Zum Beispiel, dass der Satzrhythmus nicht so richtig stimmt, also, wie die Wörter hintereinander kommen. Ich lese meistens meine Geschichten während ich schreibe laut mit. Ich schreibe also einen Absatz und dann lese ich ihn mir vor und mach dann manchmal noch kleine Änderungen.
Was sind Ihre eigenen Lieblings-Kinderbücher?
Ich mag natürlich die Sams-Bücher, aber besonders mag ich „Lippels Traum". Und dann gibt es ein Buch, das eher für Jugendliche ist, das heißt „Kartoffelkäferzeiten". Da erzähle ich meine eigene Kindheit und Jugend. Früher, als ich ein Kind war, also in der Nachkriegszeit, da gab es ganz viele Käfer, die die Kartoffelpflanzen aufgefressen haben. Und da es damals sehr wenig zu essen gab, wäre es sehr gefährlich gewesen, wenn die Käfer die ganzen Kartoffeln vernichtet hätten. So sagte der Lehrer immer nach der letzten Stunde: „Heute Nachmittag um zwei treffen wir uns. Jeder von uns bringt ein Glas mit Deckel oder eine Dose mit." Und dann ging die ganze Schule durch die Felder und hat diese Käfer eingesammelt. Zur Erinnerung an diese Zeit habe ich das Buch „Kartoffelkäferzeiten" genannt.
Was machen Sie, wenn Sie keine Bücher schreiben?
Hmm. Also dann lese ich sehr viel vor, ich bin ja öfter auf Lesungen. Und jetzt mache ich sogar eine große Tournee mit vier deutschen und zwei türkischen Musikern, die nennt sich „Das fliegende Kamel". Da erzähle ich die Geschichten vom türkischen Eulenspiegel Nasreddin Hoca und die Musiker machen dazu Musik aus der Zeit, als der türkische Eulenspiegel gelebt hat, das war so im 15. Jahrhundert. Die Musiker spielen auf ganz alten Instrumenten.
Waren das Sams oder der Galimat mal bei Ihnen zu Besuch?
Der Galimat noch nicht, aber das Sams war mal bei mir! Da kam nämlich die Christine Urspruch, das ist die Schauspielerin, die das Sams spielt, zu mir zu Besuch.
Haben Sie Ihre verfilmten Bücher gesehen?
Ja, die habe ich alle gesehen. Ich habe sogar das Drehbuch für die Sams-Filme geschrieben, darum wusste ich auch genau, was darin vorkommt. Ich hab dann überprüft, ob sie das genauso gemacht haben, wie ich das geschrieben habe.
Wo spielen denn die Filme?
Die Filme spielen tatsächlich alle in Bamberg, wo ich wohne. Das habe ich gar nicht gewünscht, das hat sich so ergeben. Dem Regisseur hat die Stadt so gut gefallen, da wollte er dort unbedingt die Sams-Film drehen.
Schreiben Sie noch neue Bücher?
Ja, im Frühjahr zum Beispiel wird ein sehr schönes neues Buch erscheinen. Das heißt „Kakadu und Kukuda"!
Vielen Dank, Herr Maar!