Das erste selbst ausgesuchte Buch ist meist ein Pixi. Das war schon in eurer Kindheit so, wahrscheinlich auch bei den Großeltern und bestimmt auch bei den eigenen Kindern. Kaum zu glauben: aber die kleinen Büchlein gibt es schon seit 1954! Mit über 3000 verschiedenen Titeln seit der Ersterscheinung und etwa 14 Millionen verkauften Büchern im Jahr also höchste Zeit, den quadratischen Kindergeschichten ihre eigene, umfassende Ausstellung zu widmen.
Als der dänische Verleger Per Hjald Carlsen in seinem in Hamburg Anfang der 1950er Jahre gegründeten Verlag die Bücher druckte, hatte er eine Vision: Jedes Kind sollte ein Buch besitzen und Spaß am Lesen entwickeln können. Und bis heute hat sich das Format von 10 x 10 cm mit 24 Seiten nicht geändert.
Zeitreise durch Pädagogik und Rollenbilder
© Carlsen Verlag/Dorothea Tust
Pixi - 70 Jahre kleine Bücher
Und so zeigt die Jubiläumsausstellung in Hamburg anhand von Bildern, Geschichten und Filmen nicht nur die schier grenzenlose Vielfalt der kleinen Begleiter, sondern gibt auch erhellende Einblicke in den Wandel von familiären Rollenbildern und pädagogischen Werten.
Entlang der chronologischen Anordnung von 1000 Pixi-Bänden werden Kinder und Erwachsene auf eine Zeitreise geschickt und begegnen Pixi, Conni, Petzi und vielen Katzen, Osterhasen, Prinzessinnen, Dinosauriern, Rittern und abenteuerlustigen Kindern. Klar, dass es da viel zu Schmunzeln und zu Staunen gibt. Wo früher brave Prinzessinnen und Mütter mit Schürze in der Küche die Seiten füllen, darf in modernen Ausgaben auch ein Erzieher die Kita-Kinder betreuen. Vom Kleinen Kobold, dem Namensgeber der Reihe - bis zu Conni ist die umfangreichste Bilderbuchreihe aller Zeiten beliebt wie eh und je. Und ein Ende ist nicht in Sicht: Jedes Jahr kommen 64 neue Bände dazu.
Ein Besuch der Ausstellung lohnt sich vor allem auch mit Kindern, denn man darf in der Ausstellung vieles anfassen. In einem richtigen „Pixi-Bad“ und in den Pixi-Schütten darf munter drauf losgewühlt werden, Pixis Freunde können für ein Selfie entführt werden, und zum Schmökern kuschelt man sich in Sitzsäcke und Zelte. Man kann seinen eigenen Namen schreiben üben (auch in ganz groß!) und allen sein Lieblingspixi zeigen, in dem man es in einem Taschenvorhang präsentiert. Sogar in einem Riesen-Pixi kann man blättern. Nur die kleinen Kunstwerke in den Vitrinen und Rahmen darf man nicht anfassen – deshalb sind sie hinter Glas.
Kinder und Jugendliche unter 18 Jahren haben kostenfreien Eintritt, Erwachsene zahlen 8,50 Euro. Zu sehen bis zum 18. August 2024.