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Als Liese Bulle trifft, findet sie ihn in erster Linie seltsam. Aber schnell freunden sich das Mädchen aus extrem geordnetem Hause und der viel zu klein geratene, rothaarige Bengel miteinander an. Zusammen lernen sie Doktor Proktor kennen, einen genialen Erfinder, der so tolle Dinge, wie Pulver, das einen grün leuchten lässt, erfindet. Seine neueste Erfindung, das Pupspulver, ist zwar äußerst witzig, bringt ihm aber weder Ansehen noch finanzielle Gewinne. Bis die beiden Kinder die geniale Idee haben, das Pulver direkt an andere Kinder zu verkaufen und Dr. Proktor es sogar noch modifiziert, sodass einen der Rückstoß hoch in die Luft erhebt. Alles könnte so schön sein, gäbe es da nicht den fiesen und geldgierigen Nachbarn und dessen zwei unausstehliche fette Zwillings-Söhne.
Zu Beginn mag man noch denken, dass es sich um eine geschickte Analogie oder eine Nebengeschichte handelt, die für den lustigen Titel herhalten musste. Aber nein – die menschliche Flatulenz steht tatsächlich im Mittelpunkt dieser leicht hysterischen Geschichte. Dazu sollte man allerdings erwähnen, dass es sich um völlig geruchsfreie Mega-Fürze handelt und Dr. Proktor selbst der Meinung ist, „pupsen“ ist ein viel zu triviales Wort für diesen genialen, hoch-potenten Druckausgleich.
Tatsächlich funktioniert die Geschichte und bringt vor allem zu Beginn, selbst Pups-Humor- resistente Erwachsene zum Lachen. Vor allem Doktor Proktor schafft es auf liebevoll verschrobene Art, sofort die Herzen der Zuschauer zu erobern. Herauszuheben ist außerdem die sehr liebevolle, pittoreske Ausstattung, die sich bin in die kleinste Kleinigkeit zieht.
Dass der dänische Film sich bewusst an die Tradition der Lindgren-Filme hält, ist in vielen Sequenzen gut zu erkennen, wobei vor allem das so Vertraute, teilweise schon am „zu oft Gesehenen“ kratzt. Aber gerade, wenn er droht, ins Banale oder allzu Alberne abzurutschen, fängt er sich mit frischen Ideen in der Inszenierung, wie z.B. eingeschobenen Stummfilm-Szenen. In seinen albernen Momenten erinnert der Film stark an „Flubber“ oder ähnliche Komödien. In seinen besten Momenten allerdings hat der Film etwas von der skurrilen Verspieltheit eines Wes Anderson (Budapest Hotel, Moonlight Kingdom). Der damit verbundene Charme lässt einen auch über die ein oder andere etwas an den Haaren herbei gezogene Nebenlinie hinwegsehen und macht ihn auch für diejenigen sehenswert, die Pupsgeräusche bei Erwachsenen nach dem dritten Mal nicht mehr zum Totlachen finden.