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Andreas Schlieter
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20th Century Fox
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Andreas Schlieter
Seit seinem ersten Abenteuer, das den kleinen Pelle durch den Biss einer mutierten Ameise zu „Antboy“ mit Super-Helden-Fähigkeiten gemacht hat, hat sich viel getan. Mittlerweile gehört es zum Alltag seines Alter Egos, Menschen zu retten und in Notsituationen zu helfen, auch wenn es ihm manchmal selbst zu viel wird.
Sein Erzfeind, der Floh, sitzt sicher hinter Schloss und Riegel. Und trotzdem scheint es wieder jemand auf den kleinen Helden abgesehen zu haben. Die Schwierigkeit ist bloß: Dieser Jemand ist unsichtbar.
Und dabei ist Pelle eigentlich mit einem ganz anderen Kampf beschäftigt. Seit nämlich der neue Junge Christian an der Schule ist, Gitarre spielend, buddhistisch und zu allem Überfluss auch noch vegan, hat seine Freundin Ida kaum noch einen Blick für ihn über...
Wo sich Antboy 1 noch lange und vorsichtig in eine neue Welt einfühlen musste, geht der zweite Teil gleich mitten hinein in eine neue Geschichte. Dies gibt dem Film die Möglichkeit, neben comichaften Action-Szenen, im Laufe der Entwicklung auch mal Luft zu holen und die in Skandinavien eher übliche, ruhige Erzählweise aufzugreifen. Dadurch bleibt viel mehr Raum für Zwischenmenschliches und feine Charakterentwicklungen.
Aber auch der Gesamt-Atmosphäre tut es gut, dass nicht mehr so viel erklärt werden muss.
Während man sich im ersten Teil noch klar in einem Action-Helden Universum bewegt hat, greift „Antboy und die Red Fury“ mehrfach deutlich in die Horror/Thriller-Kiste. Ohne dass es blutig wird, gibt es bestimmt die eine oder andere Szene, in der auch ein etwas zart besaiteter Erwachsener ein bisschen tiefer in seinen Sessel rutscht. Einzig der Kniff, dass man von vornherein weiß, welcher „Geist“ dort sein Unwesen treibt, definiert Antboy 2 als Kinderfilm und macht ihn somit auch für die Kleineren erträglich.
Die immer wieder aufgegriffene Thematik, was denn eigentlich einen Helden ausmacht und ob wirklich stark und mutig sein genügt, die zarte Liebesgeschichte, die Mischung aus knalliger Comic-Verfilmung, düsterem Gruselmärchen und fast schon melancholischer Auseinandersetzung mit dem Erwachsen-Werden, machen „Antboy und die Red Fury“ zu einem unterhaltsamen Familienfilm, der vielleicht sogar ein Stück erwachsener daher kommt als sein Vorgänger.
Das sich die handelnden Charaktere in die Konfliktsituation etwas schnell und heftig hineinsteigern und anschließend rasant wieder abregen, ist vielleicht nicht ganz realistisch, passt aber zu den Protagonisten, die allesamt mitten in der Pubertät stecken, welche ja nun auch nicht gerade für die Subtilität der ausgetragenen Emotionen steht.
Der deutsch-dänische Film, der größtenteils in Hamburg gedreht wurde, läuft ab dem 25. Juni in den Kinos.