© Neue Visionen Filmverleih
MONTES Pressefoto 05
Kinder sind neugierig, das können Eltern bezeugen. Sie greifen nach der leuchtenden Herdplatte und erkunden mit Vorliebe jeden erhöhten Vorsprung. Und wehe, man eilt zur Hilfe, um beim Erklimmen der Treppe wenigstens stützend zur Seite zu stehen, dann heißt es nur „‘lleine machen!“. So auch bei Alexandre Mourot, dem Regisseur, der seiner Tochter gerne erlauben wollte alles alleine zu entdecken. Gleichzeitig kreisten seine Gedanken um die vielen Gefahren, wie Tischkanten und Stolperfallen. Der Wunsch, seiner Tochter die eingeforderten Freiheiten zu ermöglichen, führte dazu, dass er sich mit der Montessori-Pädagogik auseinandersetzte und letztendlich Frankreichs ältestes Montessori-Kinderhaus, mit seiner Kamera im Gepäck, besuchte.
Behutsam und zurückhaltend begleitete er die Kinder und lernte so den friedlichen Erziehungsansatz von Maria Montessori kennen und verstehen. Kinder brauchen viel weniger Hilfe als Erwachsene denken. Deren Impuls ist es sofort einzuschreiten anstatt abzuwarten, ob das Kind es nicht doch alleine schafft, einen alternativen Weg zum Ziel findet oder letztendlich um Hilfe bittet. Der so entstandene Film zeigt die Selbstverständlichkeit, mit der Kinder lernen. Sie lernen den Umgang mit anderen Kindern und deren Freiheiten zu respektieren, sie lernen spielend und disziplinieren sich selbst, sei es beim Brotbacken, beim Lesen oder beim Schlafen. Und am wichtigsten: sie lernen auf die eigenen Bedürfnisse zu hören, ihnen nachzugehen, sie lernen sich selbst besser kennen. Mit seinem dokumentarischen Film hat Mourot das geschwisterlich liebevolle Verhältnis der Kinder untereinander eingefangen und gibt es an die Zuschauer*innen weiter.