© Studio Ghibli 2023
Der Junge und der Reiher
Eigentlich hatte der japanische Altmeister des märchenhaften Anime vom Studio Ghibli (Mein Nachbar Totoro, Prinzessin Mononoke, Das wandelnde Schloss u.a.) schon lange seinen Ruhestand verkündet. Zum Glück hat Hayao Miyazaki doch noch einen Zeichentrickfilm geschaffen, und erste Kritiken feiern ihn als „wunderschönen Abschiedsbrief“ eines einzigartigen Filmemachers. Sechs Jahre hat die Produktion des traditionellen 2D-Filmes gedauert, und in jeder Szene spürt man Miyazakis Liebe zu seinem Kunsthandwerk. „Held“ der Literaturverfilmung ist der 12-jährige Mahito, dessen Mutter 1943 im Pazifikkrieg ums Leben kam. Als er einem Graureiher begegnet, offenbart dieser, dass die Mutter in einem Turm gefangen ist. In der Hoffnung, sie zu retten, betritt Mahito eine magische Welt…
Wie gewohnt, erzählt Miyazaki ernste Themen behutsam in phantastischen Bildern. Dennoch gibt es auch verstörende Momente, so dass wir dieses tiefsinnige Fantasymärchen - das übrigens auch über zwei Stunden dauert - entgegen des FSK 6 erst ab 12 Jahren empfehlen möchten, damit es beim jungen Publikum als auch bei den Eltern einen positiven bleibenden Eindruck hinterlässt.
© Studio Ghibli 2023