Unicorns don't swim ist eine Sammlung von 22 Geschichten verschiedenster weiblicher Autorinnen, die sich alle das gleiche Ziel gesetzt haben: Mit ihren Erzählungen die gängigen Geschlechterzuschreibungen zu durchbrechen – gerade was Mädchen angeht. Selbstfindung, Pubertät und Verliebtheit finden dabei trotzdem ihren Platz. Aber immer gepaart mit Irritation, oftmals durch das Absurde. Dadurch wird der Leser gezwungen, sich mit seiner eigenen Haltung auseinander zu setzen. Auch wenn wahrscheinlich bisher die wenigsten mit blauen Drachen in ihrer Wohnung, Begegnungen mit Einhörnern oder einem Zeitreiseproblem zu tun hatten.
Mal mehr, mal weniger verfremdet, mal mehr, mal weniger literarisch, hat Antje Wagner als Herausgeberin hier eine große Bandbreite an Geschichten versammelt, die Grenzüberschreitungen herausfordern. Wie so oft in solchen Erzählbänden, ist auch die Qualität der einzelnen Geschichten nicht unbedingt homogen, aber jeder wird für sich die Geschichten finden, die ihn berühren. Spannend wäre noch gewesen, auch männliche Autoren zu Wort kommen zu lassen. Aber vielleicht gibt es ja irgendwann noch einen zweiten Band ...
Fazit: Ein interessantes Buch für Jugendliche ab 14 Jahren, das dazu anregt, Rollenverteilungen und -zuschreibungen im Allgemeinen – und die eigene speziell – neu zu durchdenken.
256 Seiten, 14,90 Euro, 14 bis 17 Jahre
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