DIY Brot backen
Kinder erfühlen und ertasten die Welt auf ihre eigene Weise und lernen dabei nicht nur, ihre Hände und Finger als Werkzeuge gezielt einzusetzen. Auch können sie erfahren, dass man mit Händen, etwas Material, Geschick und Geduld so manches erschaffen kann, was nicht nur schön anzuschauen ist – wie selbst Gebasteltes etwa – sondern auch einen besonderen Zweck erfüllen kann. Den nämlich, die kleinen, hungrigen Mägen zu füllen: Wie mit dem ersten, zusammen mit den Erwachsenen selbst gebackenen Brot beispielsweise.
So schmeckt eine noch warme Scheibe Brot aus eigener Hände Arbeit besonders gut und macht die kleinen Profibäcker ganz nebenbei mächtig stolz. Wie dieses kleine kulinarische Abenteuer gelingen kann, zeigen folgende Beispiele.
Teilhabe heißt verstehen lernen
Aktivitäten, um Kindern Themen rund um unsere Ernährung näher zu bringen, stehen in Deutschlands Kindergärten und Tagesstätten hoch im Kurs. So gaben in einer Befragung unter mehr als 1.300 Erziehern und Pädagogen insgesamt 95,7 Prozent der Teilnehmer an, mit den Kindern Back- und Kochaktionen durchzuführen.
Auch Ernährungs- und Bewegungsprojekte sowie Ausflüge zu Bauernhöfen und Betrieben im Lebensmittel-Handwerk standen in einer Liste der Erzieher und Pädagogen weit oben. Kindern die Herstellung und Zubereitung von Speisen und Grundnahrungsmitteln wie Brot aufzuzeigen, bedeutet, sie an einem Wertschöpfungsprozess aktiv teilhaben zu lassen. Nur so kann sich aus eigener Anschauung ein tiefes Verständnis für ihre Bedeutung und ihren Wert entwickeln.
Es ist noch kein (Bäcker)Meister vom Himmel gefallen
Aber auch im häuslichen Umfeld dürfen und sollen Kinder unbedingt mitmachen, wenn ihre Eltern selbst zum Rührgerät, zur Teigknetmaschine oder gar zum Brotbackautomaten greifen. Denn gerade wenn die Geduld der Kleinsten auf eine besonders harte Probe gestellt wird und alles am Anfang etwas schneller und einfacher von statten gehen soll, sind die Automaten oftmals zur Stelle. Im Gegensatz zu großen Elektroherden brauchen die kleinen Backhelfer wenig Platz und passen in jede noch so kleine Küche.
Besonders spannend für die kleinen Nachwuchsbäcker wird es, wenn sie von oben voller Erwartung durch das große Sichtfenster im Deckel immer mal wieder schauen, wie weit das Brot schon gebacken ist. Manche Geräte verfügen obendrein noch über eine Innenbeleuchtung, die eigens zugeschaltet werden kann. Dann sieht man alles noch besser und kann die spannende Entwicklung zum ersten eigenen Brot ganz genau verfolgen.
Die Mischung macht‘s
Aber bevor der Teig in die Maschine kommen kann, muss er erstmal unter Anleitung von Kinderhand aus verschiedenen Zutaten gemischt und geknetet werden. Gerade wenn Kinder mitbacken sollen, empfiehlt sich ein Teig, den sie gut mit den Händen formen können, ohne dass dabei zu viel an den Fingerchen kleben bleibt. Viele Erzieher und Eltern schwören daher am Anfang eher auf einen Quark-Öl-Teig statt Hefeteig, der sich leichter verarbeiten lässt.
Hefeteig kann man auch prima länger vorher vorbereiten, dann einfrieren und dann noch einmal am Morgen des Backevents gehen lassen. Der Teig kann anschließend kinderleicht etwa zu Brötchen geformt, mit Wasser bestrichen und mit verschiedensten Körnern bestreut werden – eine Arbeit, die Kinder erfahrungsgemäß besonders gerne übernehmen.
Besonders beliebt bei den Kleinen sind auch die süßen Rosinenbrötchen, dafür benötigt werden:
- 150 g Quark oder Magerquark
- 6 EL Milch
- 6 EL Öl
- 75 g Zucker
- 1 Pck. Vanillezucker
- etwas Salz
- 300 g Mehl
- 1 Pck. Backpulver
- 75 g Korinthen
Zunächst muss der Quark mit Milch, Öl, Zucker, Vanillezucker und Salz verrührt werden, bevor das Mehl mit Backpulver gemischt wird. Anschließend wird etwas mehr als die Hälfte der Mehlmischung unter den Teig gerührt. Erst wird der Rest esslöffelweise darunter geknetet, dann kommen zum Abschluss noch die Korinthen dazu. Ein anderes Rezept verwendet die bei Kindern beliebten Haferflocken im Teig:
Für die Teigmasse benötigt man:
- 500 g kernige Haferflocken
- 250 g Margarine
- 3 Eier
- 200 g Zucker
- 1 TL Backpulver
- 50 g Mehl
- 1 Pck. Vanillezucker
Daraus lassen sich dann etwa knusprige Haferkekse in der Kinderbackstube spielend leicht zaubern. Dabei müssen die Kinder mithelfen, zunächst die Margarine in einem Topf zum Schmelzen zu bringen. Dann kommen die Haferflocken dazu und werden untergerührt. Anschließend muss die Masse abkühlen. Währenddessen werden Zucker, Eier, Backpulver, Mehl und ein Vanillezucker miteinander vermischt und schaumig gerührt.
Zum Schluss kommt die Haferflocken-Mischung zur Zucker-Ei-Masse dazu, bevor das Ganze dann gut verrührt wird. Die Kinder formen dann die fertige Masse zu kleinen Häufchen und setzen sie auf ein Backblech oder in den Backautomaten. Nach circa 15 Minuten bei 180 Grad sind die Kekse fertig.
Ein großer Spaß für Groß und Klein
Ein weiteres Rezept für einen perfekten Stockbrotteig listet für sechs Personen
- Mehl (300 Gramm)
- Backpulver (ein Päckchen)
- Salz (ein Teelöffel)
- Magerquark (150 Gramm)
- Öl (sechs Esslöffel)
- Milch (sechs Esslöffel)
- Zucker (eine Prise)
auf, die für einen Quark-Öl-Teig erforderlich sind. Das Ganze wird vermengt, verknetet und – der Clou dabei – abschließend um sechs angespitzte Weidenstöcke herumgewickelt.
Heraus kommt dabei ein großer Spaß nicht nur für die Kleinen, wenn dann am offenen Lagerfeuer oder einem Grill die Teige an den Stöcken gegart werden und sich langsam unter staunenden Kinderblicken in köstlich-knusprige Mini-Brote verwandeln. Und: Spielt das Wetter mal nicht so mit oder ist nicht gleich ein Lagerfeuer oder ein Grill zur Hand, kann aus dem Teig alternativ auch eine Rolle geformt und in gleichmäßige Stücke geschnitten werden. Aus den Stücken lassen sich dann von Kinderhand Brötchen formen, die auf einem mit Backpapier ausgelegten Blech platziert und dünn mit Dosenmilch bestrichen werden. 15 bis 20 Minuten backen die kleinen Leckereien unter Heißluft bei 180 Grad im Backofen, ehe sie verzehrfertig sind.