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Bjarne, Silberdenar
Bjarne und sein gefundener Schatz
Was Archäolog:innen können, können Kinder in der Sandkiste mindestens genauso gut. Den Beweis dazu erbrachte der 9-jährige Bjarne aus Bremen. Auf dem Spielplatz einer Grundschule in Arsten hat er im August 2022 eine 1800 Jahre alte Münze gefunden!
Ein Jahr später erhielt er dafür nun die schriftliche Belobigung der Bremer Landesarchäologin Prof. Dr. Uta Halle. Nach eingehender Untersuchung hat sich die Münze als echte Sensation entpuppt: Der Silberdenar stammt aus der Regierungszeit des römischen Kaisers Marc Aurel, von 121 bis 180 n. Chr.
Wir sind froh, dass Bjarne so gut aufgepasst hat,
sagte die Landesarchäologin vor Medienvertreterinnen und Medienvertretern. Der Fund sei "etwas ganz Besonderes, weil es erst zwei vergleichbare Münzfunde aus dem Römischen Reich auf Bremer Stadtgebiet gegeben hat – einen in den 1930er-Jahren bei Siedlungsgrabungen in Rekum, einen weiteren in der zweiten Jahrhunderthälfte in Mahndorf", wie Halle bei der Präsentation in den Räumen der Bremer Landesarchäologie am Hauptbahnhof erklärte.
Außer dem Belobigungsschreiben bekam der Viertklässler zwei Bücher zum Thema Archäologie überreicht. Wo der kleine Schatz nun aufbewahrt wird, klärt die Landesarchäologin mit der Familie des Jungen. Denn nach dem Bremer Denkmalschutzgesetz gehört ein solcher Fund dem Bundesland. Geht es nach Prof. Halle, so wird der kleine Silberschatz demnächst im Focke-Museum ausgestellt, in dem sie die Abteilung für Ur- und Frühgeschichte leitet.
"Eine solche Münze ist dort bislang nicht zu sehen. Die hat auch im Museum das Zeug zur Attraktion", sagte Prof. Halle mit Blick auf das erhebliche Medieninteresse bei der Vorstellung der Münze und des ehrlichen Finders Bjarne. Der hat bereits seine Zustimmung zur Aufnahme des Fundstücks in die Bestände des Museums signalisiert.
Der gefundene Silberdenar wiegt 2,4 Gramm. Laut Prof. Halle zeigt sein Gewicht, dass er in einer "Zeit der Münzverschlechterung" geprägt wurde. Inflationsbedingt sei der Silberanteil während der Herrschaft von Marc Aurel stark reduziert worden. Trotzdem war die Verbreitung der populären Münze größer als der Euro-Raum: Als Zahlungsmittel konnte der Silberdenar von der Provinz Britannia bis nach Syrien und von Nordafrika bis an den Rhein genutzt werden. Das jetzt aufgespürte Exemplar könnte als Devise, als Souvenir oder als angespültes Strandgut in den Süden Bremens gelangt sein, erklärte die Archäologin.
Also, liebe Bremer Kinder: In der Sandkiste immer schön tief buddeln, es könnte ein Schatz vergraben sein!
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