© BUND/G. Wietschorke
Vogelschutz
Tiere beobachten geht auch im Winter und in der Stadt. Die gefiederten kann man sich sogar direkt vor die eigene Haustür oder auf den Balkon holen, zum Beispiel mit Futterstellen, an denen sich mit etwas Glück bis zu 15 verschiedene Vogelarten betrachten lassen.
Aber darüber, wie und was man den kleinen Piepmätzen am besten füttert, gibt es mehr Meinungen als Vogelarten, und die sind nicht immer richtig.
Zuerst gilt: Der Platz, an dem gefüttert und beobachtet werden soll, sollte sicher vor Katzen und große Fensterflächen in der Nähe gegen Anflug geschützt sein, damit sie nicht zur Gefahr werden. Damit wir unseren einheimischen Spatzen, Meisen und Drosseln auch wirklich nur Gutes servieren, hat der BUND für Umwelt- und Naturschutz hilfreiche Tipps: Besonders bei Fütterung mit ausgestreuten Körnern sollte die Futterstelle sollte regelmäßig gesäubert werden, damit sich im Blumenkasten oder Vogelhaus das Futter nicht mit den Hinterlassenschaften vermischt. Wer ein paar Euro übrig hat, kann sich einen sogenannten Vogelsilo anschaffen, in dem das Futter vor Vogelkot geschützt ist und auch nicht nass werden oder schimmeln kann.
Wer gezielt bestimmte Arten wie Haussperling, Dompfaff, Buchfink oder Stieglitz anlocken möchte, überzeugt sie am besten mit ölhaltigen, energiereichen Körnern wie dunkle Sonnenblumenkerne oder Mohn. Amsel, Rotkehlchen oder Heckenbraunelle sind dagegen Weichfutterfresser und lassen sich am liebsten mit Obststücken, Rosinen oder getrockneten Wildbeeren zum Essen einladen, und naturbelassene Erdnüsse sind die richtige Mahlzeit für Meisen. Meisenringe oder -knödel mit Plastiknetzen sind unbedingt zu meiden, da sie zur tödlichen Falle werden können. Was auch keine Vogelart mag und sogar giftig sein kann: Samen des Traubenkrauts Ambrosia sowie gesalzene und überhaupt gewürzte Essensreste (dazu gehört auch Brot!).
Dem Artenschutz und der Vogelvielfalt ist aber mit Futter nicht zu helfen und ein Zuviel kann das ökologische Gleichgewicht sogar empfindlich stören, daher gilt unbedingt: Nur in Maßen füttern.
Am nachhaltigsten können Vogelfreunde ihren Schützlingen helfen, indem sie im Herbst Gartenstauden stehen lassen, heimische Gehölze pflanzen und Kompost- oder Laubhaufen anlegen, denn so werden Nischen für Insekten, ein großes Angebot an natürlicher Nahrung wie Wildbeeren und nicht zuletzt Verstecke und Nistplätze für Vögel geschaffen.
„Das ist dann gelebter Vogelschutz“, erklärt Stadtnatur-Expertin Heike Schumacher vom BUND.
Weitere Informationen dazu gibt’s hier.