Das Pannekoekschip
„Wo essen wir? Auf einem Pfannkuchenschiff?“ – meine Tochter ist verwirrt und versucht schon auf der Hinfahrt so viel Infos wie möglich aus mir herauszubekommen. „Gibt‘s da nur Pfannkuchen? Sehen die aus wie ein Schiff? Und ist das Meer dann aus Blaubeersauce?“ Ich bin aus der Puste. Lange Erklärungen und Fahrradfahren gegen den Wind – das geht nicht zusammen. Aber endlich, steuerbord voraus am Schlachte-Anleger, liegt sie schon, die „Admiral Nelson“ – ein originalgetreuer Nachbau einer Fregatte, schwarz und düster wie ein echtes Piratenschiff. „Mama, das sieht schön aus!“
Mit an Bord sind übrigens noch Hanna – eine weitere 8-Jährige, Ole (4) und Luka (5) sowie die dazugehörigen Elternpaare. Unser Platz ist achtern, wir essen in Schräglage. Durch den leichten Wellengang fühlt es sich an, als würden wir tatsächlich auf Kaperfahrt gehen. Die Kinder bekommen Malutensilien, wir Eltern die Karte. Nach kurzer Diskussion über die Verteilung von herzhaften und süßen Pfannkuchen einigen wir uns auf Hauptgericht und Nachtisch.
Die Karte bietet genug Wahlmöglichkeiten für Leichtmatrosen. Auch der Käpt‘n schaut vorbei und prüft, ob alles in Butter ist. Wer seine Ausmalbilder fertig hat, kann nämlich mit einer Überraschung rechnen. Lukas Kommentar: „Ich glaube, der kennt mich, der Käpt‘n!“ Wieso? „Der hat Anton zu mir gesagt.“ Kein Wunder: mein Sohn hat schon vorm Essen das ganze Schiff inspiziert und einige Zeit mit der Mannschaft verbracht.
Die Meinung zu der musikalischen Untermalung ist allerdings gemischt. Ole beschließt: „Das ist blöde Musik!“, seine Schwester ist da anderer Meinung. Wir Erwachsenen sind ganz froh, dass die Shanties leise im Hintergrund laufen.
Die Pfannkuchen kommen schnell und schmecken, wie es sein muss. Eine Anregung für den Smutje: Alternativ Pfannkuchen mit Käse und ohne Schinken anbieten, den pult mein Spross nämlich ab. Dafür werden Augenklappen mitgeliefert und sofort verwandeln sich unsere Leichtmatrosen in waschechte Seeräuber. Wo ist eigentlich der Käpt‘n? Lapidare Antwort von der Matrosenfrau (oder sollte man lieber sagen Freibeuterin?): „Den Käpt‘n haben wir über Bord geworfen, jetzt haben die Frauen die Macht übernommen!“. Ups. Darüber muss erst mal diskutiert werden, denn wo bleibt jetzt die Überraschung? Die Mädels regeln das schon.
Ein Tipp zum Schluss: wer mit kleineren Kindern unterwegs ist, sollte sie besser nicht aus den Augen lassen bzw. verhindern, dass sie an Deck klettern. Denn wer möchte schon, dass sein abenteuerlustiger Pirat über Bord geht?
Fazit: Das Pannekoekschip ist ein echtes Familienrestaurant. Keiner fühlt sich gestört, wenn Kinder die Gänge hin und her rennen und auch ein Blick in die Kombüse ist erlaubt. Für Kinder gibt es jede Menge Beschäftigungsmöglichkeiten und viel zu entdecken. Noch ein Pluspunkt: alle Pfannkuchen können auch laktose- und glutenfrei bestellt werden.
Pannekoekschip Admiral Nelson
Schlachte Anleger 1
28195 Bremen
Öffnungszeiten: Von Mai bis September und im Dezember täglich von 12 bis 22 Uhr, in den Monaten Oktober und November sowie von Januar bis April ist die Admiral Nelson montags und dienstags wegen Beutezug geschlossen.
Internet: www.admiral-nelson.de
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Pannekoekschip „Admiral Nelson“ 1
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Pannekoekschip „Admiral Nelson“ 3
Während das Essen zubereitet wird, können die Kinder malen
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Pannekoekschip „Admiral Nelson“ 4
Der Kapitän schaut nach seiner Nachwuchsmannschaft.
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Pannekoekschip „Admiral Nelson“ 5
Lecker!
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Pannekoekenschip 6
„Den Käpt‘n haben wir über Bord geworfen, jetzt haben die Frauen das Kommando!“