Bootshaus am Weserbogen
© Suse Lübker
Bootshaus am Weserbogen (12) (Cropped)
Auf dem Weg an die Weser muss eines unbedingt geklärt werden: Gibt es in dem Café wohl Scones mit Marmelade – das wäre soooo toll! Warum muss Anton das jetzt wissen? Ganz klar, er erinnert sich an einen unserer letzten Cafébesuche für die Kinderzeit und möchte einfach gern nochmal diese fluffigen cremegefüllten britischen Brötchenteile essen. Möglichst gleich und auf der Stelle.
Als wir ankommen, hat Antons Freund Ole schon mal die Lage gepeilt: auf dem Gelände kann man super Kastanien sammeln, gerade jetzt nach einigen stürmischen Tagen. Sein Fund: knapp 50 Stück stecken in seiner Fahrradtasche! Das Bootshaus am Weserbogen liegt an der Westseite des Weserstadions, dort wo die Weser einen großen Bogen macht. Bei schönem Wetter sitzt man entweder auf der Terrasse vor dem Haus, im Biergarten direkt am Wasser oder am Segelhafen auf der großen Holzplattform, die quasi mit den Füßen in der Weser steht. Blick Richtung umgedrehte Kommode und Café Sand, Sonnenuntergang inklusive.
Von der Sonne sehen wir an diesem Tag nichts, der Sommer hat sich verabschiedet, es ist stürmisch und regnerisch. Macht nichts, wir wollen uns schließlich das Café von innen anschauen. Bis vor circa einem Jahr bestand das Vereinslokal des ältesten Segelvereins der Stadt – dem Segelverein Weser – aus einer Art Kiosk und war ein echter Geheimtipp für Segelfreaks und Weserspaziergänger*innen, die hier mal eben je nach Wetterlage ein kühles oder warmes Getränk zu sich nahmen. Bis in die achtziger Jahre lagerten in den Räumen des jetzigen Cafés die Boote der Vereinsmitglieder. Im letzten Jahr wurden die Räume der gelben Villa komplett saniert und in ein helles, freundliches Café mit großen Fenstern umgewandelt.
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Bootshaus am Weserbogen (17)
Die Einrichtung, eine gute Kombi aus groben Bauholzelementen und modernem Caféhausinterieur mit maritimen Details: So schwebt über uns das Holzgerüst eines Faltbootes, ein hölzernes Ruder dient als Lampenbefestigung und die Teelichter stecken in großen segelstoffummantelten Glasbehältern. Und die Karte? Eine gute Mischung aus hausgemachten regionalen Gerichten. Sehr angenehm: es gibt keine Standardkinderkarte à la Nuggets und Co., dennoch ist auch für „Nein,-das-Gemüse-ess-ich-nicht" Kids etwas dabei. Jedenfalls entscheidet sich mein Sohn sofort für die hausgemachten Bootshausfritten mit Sour Cream, wir Frauen suchen uns Kuchen in der Vitrine am Tresen aus. Und Ole? Kann sich noch nicht entscheiden und trinkt erst mal nur etwas.
Gibt es etwas zum Malen oder Spielen? Anton fragt mal nach. Und kommt mit einem großen Korb voller Spiele zurück – alles noch in gutem Zustand, für jedes (Kinder-)Alter ist etwas dabei. Aber jetzt kommen erstmal die Fritten – eine Mischung aus Bratkartoffeln und Chips, und die sind so lecker, dass wir ganz schnell eine weitere Portion bestellen. Den Kuchen gibt‘s dann halt zum Nachtisch, die Kids bekommen eine Kugel Eis. Wir haben es uns so richtig gemütlich gemacht, testen verschiedene Spiele und könnten noch ewig hier sitzen, es ist einfach gemütlich. Nach zwei Stunden Cafébesuch geht es leider nach Hause, draußen werden noch schnell ein paar Kastanien eingesammelt. Wir sind uns alle einig: hier kann man gut mit Kindern einen Nachmittag verbummeln, wir kommen bald wieder her!
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Bootshaus am Weserbogen (2)
Von den Scones ist übrigens keine Rede mehr, die Fritten waren wohl einfach zu lecker ;-)
Fazit: Das Bootshaus eignet sich gut für einen Familienbesuch, auch (oder gerade!) bei schlechtem Wetter, wenn man sich mit einer heißen Schokolade aufwärmen kann. Noch gibt es jede Menge Kastanien! Allerdings sollten kleinere Kinder auf keinen Fall alleine draußen herumstromern, da sie so ziemlich überall ins Wasser fallen könnten.
Ein Wickeltisch ist vorhanden.