Mit Kindern im: Fockes Café & Restaurant
© Rainer Pleyer
Das FOCKE Café
Wollen wir oder wollen wir nicht? Es regnet. Es stürmt. Es ist sooo ungemütlich an diesem Sonntagmorgen und jetzt sollen (wollen?) wir uns mit Anton und Ole auf den Weg machen zum Riensberg, in das neu eröffnete Café neben dem Focke Museum? Wir könnten eine Münze werfen, stattdessen rufe ich einfach dort an und frag mal, ob es überhaupt Frühstück gibt. Der überaus freundliche Mensch sagt: „Dann machen Sie sich am besten gleich auf den Weg und ich mache einen Tisch für Sie fertig.“ Überaus freundlich.
Also ab in die Regenklamotten und los geht es mit knurrendem Magen durch Regen und Wind in das kleine Fachwerkhäuschen im Park neben dem Focke Museum. Das Café war ein Tipp einer Freundin, sie kennt die neuen Inhaberïnnen. „Die machen das aus Leidenschaft. Und haben selber Kinder. Geht einfach mal hin.“ Okay, hier sind wir und werden gleich sehr freundlich begrüßt. Nachdem wir uns aus unseren Regenhosen geschält haben, zeigt uns der Inhaber unseren Platz. Er weiß Bescheid: Wir brauchen jetzt dringend etwas zu essen. Neben uns ist noch ein sehr langer Tisch mit einer gut gelaunten Großfamilie besetzt, ansonsten sind wir noch die einzigen Gäste. Allerdings ist der Raum auch eher klein, zwei Tische wären noch frei.
Es dauert nicht lange und schon stehen zwei Tassen Filterkaffee vor unserer Nase. „Jungs, wollt ihr auch Kaffee?", sagt die Bedienung und grinst. Nö, sie möchten lieber Tee. Ich trinke zwar lieber Cappuccino, aber heute ist wohl alles anders. Und schon ist kein Platz mehr auf unserem kleinen Tisch. Wir sind gespannt, wie das weitergeht, schließlich haben wir bisher keine Bestellung aufgegeben.
Und dann kommt das Frühstück: Ein Korb voller frisch gebackener noch warmer kleiner Brötchen und ein gedeckter Teller mit jeder Menge Köstlichkeiten: Fetaröllchen, Lachs, leckere Schafkäsecreme, Marmelade, ein türkisches Pizzabrötchen, frisches Gemüse – und noch einiges mehr. Wow! Und gleich kommt auch schon die nächste Überraschung: Jede/r bekommt so einen Teller! Für die Jungs gibt es Nutella satt statt Marmelade. Während wir noch darüber nachdenken, wie wir das alles schaffen sollen, kommen auch noch vier Eier. Wie wir das alles auf unserem Tisch unterbringen? Mein überforderter Sohn wirft erstmal sein Ei um, nicht schlimm, ist halt wenig Platz. Und als wir uns eigentlich sicher sind, dass wir nun endgültig satt sind, wird uns noch ein Teller mit türkischen Linsen-Frikadellen gebracht. Wir Erwachsenen probieren die noch, die Kinder können definitiv nicht mehr essen. Zwischendurch wird uns mehrmals ganz selbstverständlich frisch gekochter Kaffee nachgeschenkt, der übrigens auch für Cappuccino-Trinkerïnnen sehr lecker ist.
Wir sind uns alle einig: Das war mal ein ganz besonderes Frühstück und wir sind ganz begeistert von dem guten Service! Allerdings sollte man schon sehr hungrig sein, sonst reicht vermutlich ein Frühstück für zwei Gäste. Kinderstühle sind übrigens vorhanden, einen Wickeltisch haben wir nicht entdeckt.
Im Anschluss statten wir dem Museum noch einen Besuch ab und gehen gut gestärkt in die Sonderausstellung Mein Name ist Hase – Redewendungen auf der Spur. Die kleine, aber feine Mitmach- und Mitdenkausstellung hat sich gelohnt: Die Jungs erfinden Sprichwörter mit Sprichwortgenerator, sie erfahren, woher die tierischen Sprüche kommen wie Die Katze aus dem Sack lassen oder Eulen nach Athen tragen und staunen über Sprichwörter vom anderen Ende der Welt. Die Ausstellung läuft noch bis zum 12. Juli 2020.