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Das erste Cover der kinderzeitung
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Kalenderauszug der 1. Ausgabe
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Die Kinderredaktion zu Besuch beim Sprengmeister, 1998
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kinderzeitung beim 6-Tage-Rennen, 1999
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Mit der Kinderredaktion im Hamburger Dungeon
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Die Kinderredaktion testet Ketchup bei Zeisner, Grasberg
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Ulla Hitzelberger-Otto und Christian Humm, Verlagsräume Heiligenbergstraße
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Herausgeberin Ulla Hitzelberger-Otto mit der Senatorin für Soziales, Karin Röpke, 2004
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Gewinnübergabe beim Kindernachmittag des 6-Tage-Rennens, 2005
Man nehme: jede Menge Enthusiasmus, gute Ideen, fünf engagierte Mütter, einen Grafiker, ein zum Büro umfunktioniertes Zimmer im eigenen Haus, einen PC und ein Telefon.
So oder so ähnlich hat alles angefangen vor 15 Jahren. Ich hatte 3 Jahre zuvor mit dem Grafiker, Bernd Lübbers, den Verlag aus Bremen gegründet und bereits den Freizeitführer Kids in Bremen und umzu für Eltern publiziert. Meine eigenen Kinder waren 14 und 10, und ich ärgerte mich darüber, dass ich immer erst im Nachhinein in der Tageszeitung von interessanten Veranstaltungen las. Daraus entstand die Idee, Termine zusammenzutragen, die Eltern und Kinder ansprechen und sie in einem eigenen Heft zu veröffentlichen. Gesagt – getan. Ich scharte vier Freundinnen um mich – Mütter, die ich durch Elternarbeit in Schule und Hort kannte –, gewann meinen Kompagnon im Verlag für die Idee und produzierte eine Nullnummer, mit der wir versuchten, Anzeigen zu akquirieren. Das hatten wir uns einfacher vorgestellt als es war, aber eine von unserem Quintett entwickelte hierfür eine regelrechte Passion, sodass dem Start nichts mehr im Wege stand.
Einen ganz wichtigen Stellenwert sollte der Veranstaltungskalender haben. Also musste ich es schaffen, von allen Veranstaltern, die etwas für Kinder im Programm hatten, regelmäßig die Termine zu erfahren. Sie denken vielleicht: kein Problem – da schreibt man halt eine Rundmail. Nur leider ging das 1998 noch nicht, denn die wenigsten hatten eine Emailadresse! Ich rief bzw. schrieb also alle an. Aber natürlich hatte ich am 10. des Vormonats noch nicht von allen eine Rückantwort. Das bedeutete, dass mein Faxgerät heiß lief, denn jeder bekam ein Fax, um an die Abgabe der Termine erinnert zu werden – und wenn ich schreibe: „jeder bekam ein Fax“, dann war das genau so: alle nacheinander, 25-30 Faxnummern eingeben! Die Antworten der Veranstalter kamen natürlich auch per Fax oder per Post zurück – Veranstaltungen rauskopieren und in Word einfügen, ging also auch nicht, alles wurde von mir abgetippt! Wie viel einfacher ist das doch heute! Auch nach 15 Jahren müssen wir einige Veranstalter erinnern, aber dann genügt jeweils ein Knopfdruck und die Erinnerung geht per Email raus.
Ähnlich aufwändig war die Vorbereitung für den Druck. Es gab noch keine Internet-Server, auf die man einfach seine Daten hochladen konnte. Der Grafiker speicherte seine fertige Datei ab, sie wurde auf Diskette (!) zum Belichtungsstudio gebracht, dort auf Film belichtet und von uns anschließend zur Druckerei gefahren. Wenn wir spät dran waren, passierte dies manchmal auch noch kurz vor Mitternacht, damit am nächsten Morgen gedruckt werden konnte…
Die Arbeit in der Redaktion teilten wir unter uns Frauen auf, ich übernahm außerdem den kaufmännischen und Verwaltungs-Bereich und wir alle fuhren so kurz vor Weihnachten 1997 die erste kinderzeitung aus und brachten die 10.000 Exemplare an damals schon über 120 Verteilstellen. Auch dem waren natürlich unendlich viele Telefonate vorausgegangen, in denen die Ladenbesitzer überzeugt werden mussten, die ihnen bis dahin ja unbekannte kinderzeitung in ihrem Geschäft auszulegen. Aber es gelang!
Die Redaktions-/Büroräumlichkeiten befanden sich damals in einem kleinen, bis dahin leeren Zimmer in meinem Einfamilienhaus in Bremen-Osterholz, so dass unsere Redaktionssitzungen, aber auch Gespräche mit Druckereien etc. in meinem Wohnzimmer stattfanden!
Meine beiden Söhne, ebenso wie die Kinder der anderen beteiligten Frauen, waren automatisch Mitglieder der Kinderredaktion, die einige Jahre lang spannende Interviews führte und interessanten Themen auf den Grund ging.
Die kinderzeitung sah anfangs noch ganz anders aus als heute: sie war halb so groß und hatte ein A5-Format. Die ersten Ausgaben waren nur 2-farbig, wurden aber bereits kurze Zeit später 4-farbig. Gleich von Beginn an gelang es uns, den Kinderschutzbund und den KNAX-Klub der Sparkasse als Partner zu gewinnen, worauf wir sehr stolz waren. Trotzdem war es oft ein mühsames Unterfangen, die notwendigen Anzeigen zu verkaufen, um den Druck bezahlen zu können. Alles andere lief anfangs auf unentgeltlicher, ehrenamtlicher Basis. Uns war es wichtig, etwas für Bremer Familien zu machen, Geld zu verdienen stand dabei nicht im Vordergrund. Wir hatten durch unsere bezahlten Halbtags- oder Ganztagsjobs die finanziellen Möglichkeiten für dieses ehrenamtliche Engagement. All dies wuppten wir natürlich ohne Betreuungsgeld und Haushaltshilfenzuschuss!
Mit den Jahren aber wurden wir professioneller. Mit Christian Humm kam ein Geschäftsführer hinzu, wir sind inzwischen in eigenen Verlagsräumen, beschäftigen hauptamtliche Akquisiteure und Redakteure, haben die Auflage verdoppelt und die Anzahl der Verteilstellen auf über 450 erhöht, ein weiteres Familienmagazin gegründet (ruhrpottKIDS), sind Initiatoren der Aktion Open Döör in Bremen und Umgebung, haben uns bundesweit in der Familienban.de mit 25 weiteren Elternmagazinen vernetzt und – und das hat sich nicht geändert in all den Jahren – sind auch weiterhin Sprachrohr der Bremer Familien!
Wir alle wünschen uns, dass die kinderzeitung auch weiterhin ihren festen Platz in der Medienlandschaft Bremens behält und wir auch in Zukunft so viel positive Resonanz von Bremer Eltern bekommen wir bisher. Dafür geben wir alles! Bei allen treuen LeserInnen und Anzeigenkunden bedanken wir uns ganz herzlich – ohne Sie wären die 15 Jahre nicht möglich gewesen!