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Alle da
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Christian Bale und Bradley Cooper
Heute ist der zweite Tag meines Berlinale-Marathons und irgendwie fühlt sich alles schon etwas normaler an. Überall laufen Menschen mit den schicken neuen Berlinale-Taschen herum (ich habe auch eine, sogar die etwas seltenere mit lila Aufdruck die man so nicht kaufen kann) und schauen manchmal etwas neidisch auf den Presse-Ausweis, der um meinen Hals baumelt. Vor dem Eingang des Hyatt-Hotels stehen ganz viele Schaulustige und Fotografen, um wenigstens einen winzigen Blick auf die Menschen zu werfen, die wir gleich ganz entspannt und nah dran in der Pressekonferenz sehen.
Hihi.
Tschuldigung.
Aber erstmal „The Grand Budapest Hotel“ angucken. Der Film ist übrigens größtenteils in Deutschland gedreht! Ein Teil davon sogar in Berlin in den Babelsberg-Studios.
Ich bin begeistert. Na gut, ich mag Wes Anderson sowieso gerne und dieses Mal ist es noch mehr Anderson als seine anderen Filme (z.B. „Moonlight Kingdom“, „Darjeeling Unlimited“), noch bunter, noch abgedrehter, noch skurriler. Toll. Ein großes buntes Märchenbuch, eine Spielwiese des „kleinen“ Jungen, den ich gestern auf der Pressekonferenz gesehen habe. (Der „kleine Junge“ ist übrigens Jahrgang '69 wie ich gerade ergoogelt habe. Scheint sich sein kindliches Gemüt aber grandios bewahrt zu haben und strahlt das auch aus!)
Danach geht’s zur Pressekonferenz mit Christian Bale und Bradley Cooper. Ich habe von mehreren Freunden den Auftrag bekommen Fotos von beiden zu machen und bin so glücklich, einen Platz fast ganz vorne in der Mitte zu bekommen.
Auch der Regisseur David O. Russel, der schon für den Oskar-Gewinner „Silver Linings Playbook“ zuständig war, ist da. Während gestern eher herumgescherzt wurde bei der Pressekonferenz, ist es diesmal eher besinnlich. Alle Anwesenden sind äußert angenehm und ohne jegliche Star-Allüren. Sehr witzig finde ich die Anekdote, dass der Regisseur immer möglichst nah an den Schauspielern sein wollte und sich deshalb gerne innerhalb des Sets (unter einem Tisch, hinter einem Schrank...) versteckt hat, anstatt, wie eigentlich üblich, mit einem Monitor in einigem Abstand, wenn nicht sogar in einem anderen Raum, zu sitzen. Schnell entwickelten die Darsteller dann das Spiel „Such David“.
Er erzählt auch, dass er häufig noch am Set ganze Handlungsstränge geändert hat, sie in Windeseile in sein Blackberry getippt und von dem aus hat drucken und verteilen lassen.
Die zwei schönsten Sätze von David O. Russel:
„Than you are surprised how surprised you can be by life“ (dt.: „Dann bist du überrascht, wie überrascht du sein kannst vom Leben.“)
„Sometimes a gift can be a disaster and a disaster can be a gift.“ („Manchmal kann ein Geschenk eine Katastrophe sein und eine Katastrophe ein Geschenk“)
Wer hätte gedacht wie philosophisch es auf solchen Veranstaltungen werden kann?
Heute Abend gibt es noch einen Empfang, dieses Mal von der Nordmedia, da treffen sich alle wichtigen und weniger wichtigen Leute, schütteln sehr viele Hände, tauschen Tonnen von Visitenkarten, planen sehr viele neue Projekte, von denen nur ein ganz paar wirklich gemacht werden, und essen gut. Mir wurde gesagt, der Nordmedia-Empfang hätte eines der besten Buffets überhaupt auf der Berlinale. Und das ist gut, nach so einem aufregenden Programm habe ich jetzt auch ordentlich Hunger!
Morgen wird es dann nochmal ganz spannend und Star-reich. Da ist nämlich „Monuments Men“ dran und danach die Pressekonferenz mit George Clooney, Matt Damon und einigen anderen. Aber dazu morgen mehr!