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© Suse Lübker
Ganz schön neugierig, diese Schwarz-Weiß-Gefleckten!
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Et voilà: Ein toller Preis für die Kaemenas.
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Neugieriges Treiben auf dem Hof trotz nass-kaltem Wetter.
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So sieht ein glückliches Rindvieh aus!
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Ja, du wirst auch beachtet!
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... und du wirst auch geknipst!
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Ersatzmilch für die Kälbchen ...
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... und leckere Rohmilch für Zuhause von der Zapfstation.
Es ist nasskalt und ungemütlich draußen, ein Tag zum Aufs-Sofa-Kuscheln und dem Restschnee-beim-Tauen-Zugucken. Mein Sohn Anton und ich geben uns dennoch einen Ruck und machen uns auf den Weg ins Blockland zum Hof Kaemena.
Familie Kaemena hat einen guten Grund zu feiern: Der Bioland-Betrieb hat beim Bundeswettbewerb Ökologischer Landbau 2016 gemeinsam mit zwei weiteren Höfen den ersten Preis gewonnen und lädt nun ein zu (Bio-)Bratwurst, Glühwein und Eis. Hofführung und Kälbchen gucken inklusive. Eis, nö, Anton ist nicht interessiert, zu kalt. Lieber ’ne Wurst und dann ab zum Vieh. Ökolandwirtschaft ist für meinen 9-Jährigen nur bedingt interessant. Klar, die Tiere haben es gut, das sieht man doch: Die Kälbchen kuscheln sich in einem sauberen trockenen Stall aneinander und sehen sehr zufrieden aus und das, obwohl sie schon sehr früh von der Mutterkuh getrennt wurden. „Die Mutter-Kind-Bindung tritt bei Kühen erst nach drei bis vier Tagen ein", erklärt Harje Kaemena, „darum werden sie schon nach zwei Tagen von ihrer Mutter getrennt und kommen zu den Gleichaltrigen". Würde man die Kälbchen bei der Mutter lassen, müsste der Stall doppelt so groß sein und die Kühe würden wesentlich weniger Milch geben, lernen wir von einem, der sich auskennt.
Die Milch geht zu großen Teilen an die Molkerei Dehlwes in Lilienthal, ein Teil allerdings bleibt auf dem Hof und wird zu dem leckeren „Snuten lekker"-Eis verarbeitet. Mein Favorit ist Quark-Sesam, Anton will noch immer nicht probieren.
Während die Kälbchen kuscheln, machen sich die Mutterkühe über das Heu her oder rangeln liebevoll mit ihresgleichen. Aber was sind denn das für riesige Bürsten, die über den Kuhrücken rotieren? „Das ist die Kuhwaschanlage", erklärt der Hofherr – Wohlfühlbürsten mit Reinigungsfunktion. Alle kichern. Den Wiederkäuern geht es einfach gut, selbst wenn sie zurzeit nicht auf die moorig-matschigen Wiesen dürfen. Und wenn sie mal kränkeln, gibt es eine Portion Kügelchen: Seit einigen Jahren werden die Kühe homöopathisch behandelt - Harje Kaemena war zunächst skeptisch, inzwischen ist er überzeugt von der Wirkung der Zuckerperlen, die Selbstheilkräfte würden sichtbar gestärkt und man müsse nicht sofort zu herkömmlichen Medikamenten greifen. Der Nachteil von Antibiotika liege auf der Hand, erklärt Kaemena, solange die Medizin noch in der Milch nachgewiesen werden kann, kann sie nicht verkauft werden. Im Biolandbau müsse man doppelt so lange wie in der herkömmlichen Landwirtschaft warten, bevor die Milch wieder auf den Markt darf.
Anton geht inzwischen eigene Wege: Er erkundet den Spielplatz und streunt mit der Kamera um die Hals über den Hof. Ups, das Kälbchen wollte tatsächlich das Objektiv ablecken und diese Ziegen sind schon sehr neugierig. Aber sooo niedlich. Und noch ein Highlight für den Sohnemann: Milchzapfen am Automaten. Zwei Flaschen werden befüllt, die erste nur zur Hälfte, weil wir nicht kapiert haben, dass man die Flasche schräg unter die Zapfanlage hält. Die zweite wird perfekt. Neugierig schauen andere Gäste zu, Anton hilft ihnen gern, jetzt weiß er, wie es geht. Die Milch kommt quasi direkt von der Kuh, Rohmilch mit einem hohen Fettgehalt, der sonst abgeschöpft wird, um daraus Sahne oder Joghurt zu machen. Schmeckt genauso cremig wie das Eis.
Apropos Eis: Am Ende gibt es doch eine Kugel Sesameis und zwar im warmen Auto. Zuhause trinken wir Milch und gucken Fotos. Möchte Anton wohl auch mal Ferien auf dem Bauernhof machen? Antwort: „Jaaa, bei den Kaemenas!"
Klickt euch mal durch die Fotostrecke und freut euch über glückliche Tiere und Kinder!