Schon Oma hat darauf geschworen, der Neandertaler hat’s getan, auch Hippokrates und die Benediktinermönche im Mittelalter: sie alle haben der Kraft der Holunderbeere vertraut. Kaum eine andere Pflanze kann auf eine vergleichbar lange Geschichte zurückblicken wie der Holunderbusch. Denn selbst in der Steinzeit wurde er schon zu Heilzwecken verwendet, wie Ausgrabungen belegen. Aus der griechischen und römischen Antike stammen detaillierte Aufzeichnungen und im Mittelalter beschäftigten sich Benediktinermönche und die heiligeHildegard von Bingen mit dem Busch. Da in jedem Teil dieser Pflanze Heilkraft steckt nannten unsere Vorfahren den Holunderbusch auch „Herrgottsapotheke“.
Schneller über den Berg: Wissenschaft bestätigt Wirkung
Die Erfahrungen vieler Jahrhunderte wurden jetzt auch wissenschaftlich belegt. Eine Virologin aus Israel fand nämlich heraus, das Bioflavonoide – wie sie in so hoher Konzentration nur in schwarzen Holunderbeeren zu finden sind – auf einzigartige Weise die Abwehrkräfte unterstützen können.
Ein Extrakt dieser Beeren kann nämlich dazu beitragen, dass sich Viren nicht an unsere Zellen anheften und vermehren können. Nachdem dies einmal erkannt war, wurde im Labor geprüft, ob dieser auch gegen Grippeviren aktiv werden könnte. Es zeigte sich, dass die Aktivität der Viren im Labor durch die Gabe der extrahierten Inhaltsstoffe von Holunderbeeren unterbunden werden konnte. So lag der nächste Schritt, die Anwendung beim Menschen, auf der Hand. Und tatsächlich – die Symptome der Grippe geplagten Menschen, deren Ernährung mit einem Holunderbeerenextrakt ergänzt wurde, ließen bereits nach 2 Tagen nach. Nach drei Tagen fühlten sich die Betroffenen deutlich wohler. Nach vier Tagen waren sie symptomfrei. Diejenigen, die den Extrakt nicht erhalten hatten, brauchten die doppelte Zeit, um symptomfrei zu werden.