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Foto: Suse Lübker
So wird euer fertiger Utensilo aussehen, also los geht´s ...
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© Suse Lübker
So wird euer fertiger Utensilo aussehen, also los geht´s ...
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Foto: Suse Lübker
Und das braucht ihr:
* Eine Stoffschere
* Ein Bügeleisen
* Ein Maßband oder Zollstock
* Einen Taschenrechner
* Stecknadeln
* Einen Bleistift oder Schneiderkreide zum Anzeichnen
und natürlich Stoff in der richtigen Menge mit dem passenden Garn ...
Je fester der Stoff ist, desto standfester ist der Utensilo. Eine gute Möglichkeit ist die Kombination aus Wachstuch (bzw. beschichteter Baumwolle) für innen und Baumwollstoff für außen. Das hat den Vorteil, dass man den Utensilo einfach mal auswischen kann, praktisch also, wenn er für Pflanzen oder Lebensmittel verwendet wird. Wachstuch lässt sich allerdings etwas schwerer verarbeiten (abstecken und nähen), darum beginnen wir hier mit einem Baumwoll-Behälter.
Ich habe mich für eine feste schwarz-weiße Canvas Baumwolle (Außenstoff) und einen pinken Baumwollstoff für innen entschieden. Den pinken Stoff habe ich mit Volumenvlies verstärkt (wie das geht, erkläre ich später). Außerdem habe ich noch zwei Filzstoffstreifen in meiner Schublade gefunden und werde daraus zwei Schlaufen einnähen. Das sieht nett aus und man kann den Utensilo damit auch an Haken o. ä. hängen.
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Zuerst müsst ihr den Stoff zuschneiden. Ihr braucht zwei runde Böden und zwei Seitenteile jeweils aus den beiden Stoffen. Die Stoffmenge ist natürlich von der Größe abhängig. Ich mache mir kein Schnittmuster, sondern schnappe mir eine Schüssel mit dem richtigen Durchmesser und verwende diese als Schablone. Denkt daran, dass die Nahtzugabe dann schon enthalten ist, d. h. der Utensilo wird etwas kleiner.
Wenn ihr plant, mehrere Utensilos in dieser Größe zu machen, ist ein Schnittmuster natürlich sinnvoll. Dafür schnappt ihr euch am besten eine Rolle Packpapier o. ä. und übertragt die Schnittteile auf das Papier.
Den Umfang errechnet ihr folgendermaßen: Durchmesser (in cm) x Pi (= 3,14). Und schon wisst ihr, wie lang das Rechteck sein muss. Bei 19 Zentimetern Durchmesser, braucht ihr also ein ca. 60 Zentimeter breites Rechteck. Für die Höhe solltet ihr euch überlegen, ob ihr den Utensilo umkrempeln möchtet, entsprechend höher sollte er sein. Meiner ist 20 Zentimeter hoch. In manchen Nähanleitungen wird immer noch eine Nahtzugabe drauf gerechnet, das mache ich nicht, da das Seitenteil sowieso eher zu lang ist. Woran das liegt, kann ich euch nicht erklären, schließlich stimmt ja die Formel ... Wenn ihr ein Schnittmuster aus Papier habt, steckt es doch einfach mal zusammen, dann wisst ihr ganz genau, wie lang das Seitenteil sein darf und übertragt diese Maße dann auf den Stoff und seid auf der sicheren Seite.
Apropos Volumenvlies. Ich verwende eines zum Aufbügeln. Übrigens: Das Volumenvlies wird ca. einen Zentimeter rundherum kleiner zugeschnitten als die Schnittteile aus Stoff, so sind die Nähte weniger dick. Das erkennt man ja gut auf dem Foto ...
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Jetzt bügelt ihr das Volumenvlies auf den Innenstoff. Das geht ganz gut, indem man ein feuchtes Tuch auf das Vlies legt und es ca. 15 Sekunden bügelt, hängt aber vom Hersteller ab. Wenn ihr unsicher seid, fragt im Nähgeschäft nach, manchmal steht auch auf der Vlieskante, wie es befestigt wird. Ihr könnt es natürlich auch knappkantig festnähen (dann ist das Vlies genauso groß wie die Stoffteile).
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Jetzt werden die Seitenteile festgesteckt und zusammengenäht, einmal das Innenteil und einmal der Außenstoff, die „schöne" Seite kommt nach innen. Achtung: Beim Innenteil (bei mir pink) lasst eine Wendeöffnung ungenäht, acht bis zehn Zentimeter reichen. Anschließend wird der Boden an den Seitenteilen festgesteckt und genäht. Das ist ein bisschen frickelig, man muss sehr genau und langsam nähen, dann klappt es aber gut. Ich nähe den Boden immer knappkantig an das Seitenteil.
Noch ein Tipp: manchmal sind die Seitenteile zu lang, deshalb stecke ich das Seitenteil einmal probeweise mit ein paar Stecknadeln an den Boden und kürze es, wenn nötig, um ein, zwei Zentimeter.
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Hier seht ihr die Wendeöffnung. Bitte nicht irritiert sein, ich habe sehr knappkantig zusammengenäht, da ich einen Stoffrest verwendet habe. Normalerweise sollte man schon 1 cm Nahtzugabe einplanen.
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Jetzt habt ihr also zwei Behälter, einen aus dem Innenstoff, einen aus dem Außenstoff.
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Den Innenstoff bitte wenden, sodass die rechte Seite (d. h. die Seite ohne Vlies) außen ist. Dann steckt ihr den Behälter aus dem Innenstoff in den Außenstoffbehälter. Die beiden schönen Seiten liegen dann innen aufeinander. Jetzt werden die äußeren Kanten zusammengesteckt. Auch hier braucht ihr ca. einen Zentimter Nahtzugabe (also einen Zentimeter bis zum Rand).
Achtung: Noch nicht festnähen, die Schlaufen fehlen ja noch ...
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Mein Utensilo bekommt ja zwei Filzschlaufen. Ich habe also zwei Filzstreifen, jeweils 10 Zentimeter lang, abgeschnitten, doppelt gelegt und mit der Schlaufe nach unten zwischen Innen- und Außenstoff gesteckt und zwar direkt gegenüberliegend. Jetzt werden die äußeren Kanten zugenäht. Wir nähen also einmal rundherum und dabei werden auch die Schlaufen gleich mit befestigt.
Und jetzt – tatatataaaa – dürft ihr wenden. Also alles durch die Wendeöffnung stülpen ...
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... und jetzt sieht das ganze – hoffentlich – so aus: Innenstoff und Außenstoff sind aneinander genäht, wobei der Innenstoff die Wendeöffnung hat (kann man hier ja ganz gut sehen). Die Filzschlaufen gucken auch raus – alles ist richtig :-)
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Bevor ihr jetzt das Innenfutter in den Außenstoff steckt, müsst ihr noch die Wendeöffnung knappkantig zunähen. Yippie, das ist die letzte Naht! Wichtig: das Garn sollte die gleiche Farbe wie das Futter haben, bei allen anderen Nähten ist die Farbe des Garns eigentlich egal, denn alle Nähte sind ja wunderbar verdeckt.
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Jetzt ist euer Utensilo fertig und hoffentlich ist alles so, wie ihr euch vorgestellt habt!
Meiner passt super zu meinem Pouf – der im Prinzip die gleiche Form hat, nur eben viel größer und mit „Deckel" und Reissverschluss.
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Man kann den Rand natürlich auch umkrempeln, sieht ebenfalls schön aus.
... dann könnt ihr jetzt so richtig in Produktion gehen, ihr wisst ja: Weihnachten naht mit großen Schritten :-)
Und wir freuen uns auf eure Kommentare!
Wer kennt das nicht: Überall liegt Zeugs rum, egal, ob im Kinderzimmer oder in den anderen Wohnräumen und man ist einfach froh um jedes Behältnis, das das Chaos so einigermaßen im Zaum hält. Aber Behälter ist ja nicht gleich Behälter.
Ich steh ja nicht so auf Plastik, mag es auch noch so praktisch sein. Körbe sind chic, aber werden irgendwann brüchig, Holz ist zu schwer und auch Pappe ist nicht unverwüstlich. Naja, genau genommen suche ich nach dem Super-Argument, um euch von einem Stoff-Utensilo zu überzeugen ;-)
Also: die Dinger sehen einfach toll aus, denn es gibt ja so wunderbare Stoffe und man kann sie in die Waschmaschine schmeissen. Aber vor allen Dingen kann man sie in kurzer Zeit, also in ca. zwei bis drei Stunden, selber nähen. Ein tolles Geschenk oder eine Verpackung für eure Weihnachtsgeschenke!
Was ihr dann letztendlich reinsteckt, bleibt natürlich euch überlassen. Meinen ersten Utensilo bekam ich von einer Freundin und das ist seitdem unser Brötchenkorb. Geeignet sind die Stoffbehälter aber auch für Süßkrams, Kosmetik, Wolle, Haargummis, Hausschuhe und vieles mehr. Wenn ich sie verschenke, kommt zum Beispiel eine Pflanze hinein, selbst gebackene Kekse oder ein Gutschein. Ihr werdet sehen, alle sind begeistert!
Damit ihr also auch in den Genuss so eines Utensilos kommt, hab ich euch mal eine Nähanleitung zusammengebastelt. Viel Spaß beim Nähen!
Ach ja, wir freuen uns natürlich, wenn ihr uns berichtet, ob euch die Anleitung gefallen hat.