
Thomas und Clemens © Experiment e.V.
Austausch verbindet, Schuleraustausch, Experiment e.V.
Austausch verbindet: In Zeiten des eingeschränkten öffentlichen Lebens ist das Familienleben besonders wichtig. Richtig interessant wird es mit einem neuen Familienmitglied auf Zeit im Rahmen eines Schüleraustauschs.
Davon berichtet uns Familie Köster-Lange aus Bremen, die trotz Corona den kulturellen Austausch erlebt und eine schöne und abwechslungsreiche Zeit mit ihrem neuseeländischen Gastsohn verbringt. Seit Februar 2020 lebt der 16-jährige Thomas aus Neuseeland für 10 Monate als Austauschschüler bei ihnen, initiiert von der gemeinnützigen Austauschorganisation Experiment e.V. Aufgrund der Corona-Krise verläuft der Aufenthalt ihres Gastsohns, aber auch der ihres eigenen Sohns, anders als geplant: „Clemens, einer unserer drei Söhne, ist im August letzten Jahr es mit dem Stipendium des Parlamentarischen Patenschafts-Programms in die USA gereist und sollte bis Juni dieses Jahres bleiben. Für den Zeitraum haben wir uns entschieden, selbst Gastfamilie zu werden und einen internationalen Schüler bei uns aufzunehmen. So kam Thomas aus Neuseeland Mitte Februar zu uns“, erzählt Gastmutter Johanna Köster-Lange.
Zuerst lief alles wie geplant – bis die Corona-Pandemie den staatlich geförderten USA-Aufenthalt von Clemens im März beendete. Thomas wurde es hingegen freigestellt, in Bremen zu bleiben. „Jetzt hat Thomas einen gleichaltrigen Gastbruder mit ähnlichen Interessen und Erfahrungen, und er lernt sehr schnell sehr viel. Es herrscht hier eine Stimmung wie in einer internationalen Jugendherberge und wir fühlen uns mit vier männlichen Teenagern im Haus gar nicht so sehr isoliert“, freut sich Johanna Köster-Lange. „Wir sind froh, dass Thomas immer noch bei uns ist und wir diese Zeit alle gemeinsam als Familie mit gesprächigen Kaffeepausen und ausgiebigen Kochabenden verbringen können.“
Experiment e.V., Deutschlands älteste gemeinnützige Austauschorganisation, betreut jährlich knapp 200 Jugendliche aus 17 verschiedenen Ländern und ihre Gastfamilien in Deutschland. Etwa drei Viertel der Teilnehmenden haben sich in der aktuellen Lage für eine vorzeitige Rückkehr entschieden, ca. 50 Gastfamilien und ihre Gastkinder setzen den Aufenthalt – wie Familie Köster-Lange und Thomas – bis zum geplanten Ende fort.
Auch für dieses Jahr werden noch Gastfamilien für internationale Jugendliche zwischen 15 und 18 Jahren gesucht. Die Schülerïnnen reisen voraussichtlich Ende August an und bleiben für drei Monate bis ein Schuljahr in Deutschland. Aufgrund der aktuellen Corona-Lage werden zum Schutze aller Beteiligten die sonst üblichen Kennlerngespräche im Haus der Gastfamilie per Bildtelefonie durchgeführt. Ein persönlicher Besuch bei der Familie vor der Anreise des Gastkindes wird selbstverständlich unter allen angeordneten Hygienemaßnahmen trotzdem stattfinden. Auch die Anreise der internationalen Schülerïnnen richtet sich nach den aktuellen Vorschriften und Gegebenheiten: Aktuell wird verstärkt mit Gastkindern aus Europa geplant, wo Reisen bereits Mitte Juni möglich sein werden. Schülerïnnen von anderen Kontinenten und deren Gastfamilien müssen, je nach Regelung, noch etwas länger warten, bis sie sich in natura kennenlernen können. Durch digitale Kommunikationswege steht einem ausgiebigen virtuellen Kennenlernen vorher aber nichts im Wege.
Beim interkulturellen Schüleraustausch geht es vor allem darum, die Gastfamilie und deren Region beziehungsweise das Gastkind und dessen Heimatland intensiv kennenzulernen – es ist mehr als eine Reise. Deshalb ist besonders wichtig, dass alle Beteiligten nur ins Programm starten, wenn sie sich sicher und fit fühlen.
Wer Interesse an einem internationalen Schülerïnnen-Austausch hat, kann sich an die Geschäftsstelle von Experiment e.V. in Bonn wenden. Ansprechpartnerin ist Kerstin Overs de Gutierrez unter 0228-9572241 oder overs@experiment-ev.de.
Interessierte Gastfamilien finden hier weitere Informationen.