© Claudia Dreyer
Geschichtswettbewerb 2022/23
Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier gratuliert Torge Harms, Simon Meyer und ihrer Tutorin Johanna Sachse (von re. nach li.)
In Sachen Bildung landet Bremen im Bundesvergleich oft auf den hinteren Plätzen. Umso mehr können sich gleich drei Schulklassen über ihre Auszeichnungen beim bundesweiten Geschichtswettbewerb freuen.
Mit gleich zwei zweiten und einem dritten Bundespreis gehören die Schüler:innen, deren Arbeiten aus 1.651 eingereichten Bewerbungen ausgewählt wurden, zu den Besten in Deutschland.
Der von der Körber-Stiftung ausgerichtete Wettbewerb findet alle zwei Jahre statt. Das Thema 2022/23 lautete:
Mehr als ein Dach über dem Kopf
Für ihr dokumentarisches Theaterstück "Du hast das Licht angelassen" erhielten 25 Teilnehmende des Kurses Darstellendes Spiel der 11. Klasse des Alten Gymnasiums einen zweiten Bundespreis. Der Kurs arbeitete das Thema "Wohnen in Trümmern" auf. Dabei bezogen sich die Schüler:innen, angeleitet von ihren Tutorinnen Ina Barwich, Helene Finck und Maike Onken, auf die so genannte Bombennacht vom 18. auf den 19. August 1944, in der zehntausende Menschen im Bremer Westen ihr Zuhause verloren.
Einen weiteren zweiten Bundespreis gewannen 25 Bremer Kinder der 6. Klasse der Wilhelm-Focke-Oberschule mit ihrem Wettbewerbsbeitrag "Bremens Kaisenhäuser". Mithilfe der Tutorinnen Heike Ricklefs und Ann-Kathrin Zeidler-Storm entstand ein Filmbeitrag, der an die Zeit nach dem Bombenangriff vom 18. auf den 19. August 1944 in Bremen erinnerte, als über 50.000 Menschen obdachlos geworden waren und die so genannten „Kaisenhäuser“ für sie gebaut wurden. Die Kinder wollten herausfinden, wie glücklich die Menschen in ihren 30 qm kleinen Kaisenhäusern lebten.
Ein dritter Bundespreis ging an die Schüler Torge Harms und Simon Meyer aus der 10. Klasse des Gymnasiums an der Hamburger Straße. „Wie wohnten die Menschen in Bremer Barackenlagern nach 1945?", wollten sie wissen, und gingen mit ihren Tutorinnen Ina Barwich und Johanna Sachse der Frage nach, was Wohnen bedeutet und ob wir alle gleich wohnen. In ihrer Arbeit beschäftigen sie sich mit den Wohnbedingungen von Flüchtlingen, Vertriebenen und Displaced Persons in Bremen nach Ende des Zweiten Weltkriegs. In einem zusätzlichen Podcast diskutieren die Schüler mit einer Landesarchäologin über den Begriff "Wohnen", ziehen Gegenwartsbezüge zu aktuellen Flüchtlingsfragen und hinterfragen, inwiefern "Wohnen" als Menschen- und Grundrecht gesehen werden kann.