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Geburtsurkunde online
Ob Geburtsurkunden, Kinderzuschlag oder Elterngeld: In einem bundesweiten Pilotprojekt sollen sich Bremer Eltern als erste den Gang zum Amt sparen können.
Die Daten sollen laufen - nicht die Eltern!,
findet auch Finanzstaatsrat Martin Hagen. Denn der Weg zum Standesamt bedeutet für Mütter und Väter nicht nur in Coronazeiten eine nervige Hürde. Sich zwischen Zuhauseankommen, Stillen und Wickeln bei Wind und Wetter mit dem Neugeborenen in den ÖPNV oder die Parkplatzsuche in der Innenstadt zu stürzen, muss nicht mehr sein.
Für Geburtsurkunden können frischgebackene Eltern in Bremen bereits in der Klinik die notwendigen Unterlagen in einen sogenannten "Geburtenumschlag" legen, der dann an das Standesamt weitergeleitet wird. Oder sie legen den Namen ihres Kindes einfach online fest und bestellen beim Standesamt Bremen-Mitte im Internet die Geburtsurkunde. Da es sich um ein Pilotprojekt handelt, können vorerst nur Paare, die nach 2001 beim Standesamt-Mitte geheiratet haben und in Bremen wohnen, den Service nutzen. Dies soll in Zukunft ausgeweitet werden.
Damit ist Bremen das erste Bundesland, in dem dieser Service angeboten wird. In Kürze soll das digitale Angebot um den Kindergeldantrag ergänzt werden und auch die Online-Anträge auf Elterngeld und Kinderzuschlag sollen folgen. Federführend in der Umsetzung ist das von Bremen initiierte, bundesweite ELFE-Projekt, kurz für: Einfach Leistungen für Eltern.
Familie Stolze hat als erste das neue Angebot genutzt. Inga Stolze berichtet: "Unser Sohn hält uns auf Trab. Zeit für Behördengänge bleibt da kaum. Deshalb sind wir froh, dass wir die Geburtsurkunde online zuhause beantragen konnten. Die Dateneingabe funktionierte reibungslos, und ein paar Tage später erhielten wir die Geburtsurkunde per Post."
Eltern, die das Onlineangebot nutzen möchten, müssen vorab einmalig elektronisch ihre Identität durch den neuen Personalausweis nachweisen.