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90.000 iPads für Bremens Schulen, Digitalisierung
"iPads für alle Schülerïnnen und Lehrkräfte" verspricht Bildungssenatorin Claudia Bogedan. Damit will die Senatorin die Folgen der Schulschließungen aufgrund der Corona-Pandemie bewältigen.
Beschlossen wurde im Bremer Senat am 7. Juli 2020 eine erste Finanzspritze in Höhe von 16,7 Millionen Euro, die aus dem Bremen-Fonds finanziert und in die Digitalisierung der Schulen investiert werden soll. Genauer: 7.680 iPads für alle Lehrkräfte und Referendarïnnen sowie insgesamt 30.000 iPads für Schülerïnnen, die in einem "Haushalt mit schwierigen sozialen Herausforderungen" leben. Hinzu sollen Mittel für Videokonferenz-Lösungen kommen. Die Senatorin für Kinder und Bildung und der Senator für Finanzen arbeiten zudem an einem Konzept, um auch allen anderen Schülerïnnen an öffentlichen Schulen des Landes Bremen weitere 60.000 iPads für 35 Millionen Euro bereitstellen zu können.
Damit schafft die Corona-Pandemie, was in Bremen längst überfällig war: Die Digitalisierung der Schulen wird endlich vorangetrieben. Denn die Krise hat gezeigt, dass digital gut gewappnete Schulen die Situation zumeist besser bewältigen konnten, indem Unterricht auf Distanz durch funktionierende digitale Strukturen sichergestellt ist.
Die mit dem Digitalpakt Schule von der Bundesregierung bereitgestellten Mittel reichen nicht aus, um Bremens Schulen den Anforderungen entsprechend auszustatten. Aus dem Zusatzprogramm des Digitalpaktes für bedürftige Schülerinnen und Schüler können im Land Bremen nur rund 10.000 iPads für Bremen, Bremerhaven und freie Schulträger finanziert werden. Mit seinem Beschluss vom 7. Juli stockt der Bremer Senat diese Mittel nun so weit auf, dass insgesamt 90.000 Schülerïnnen an öffentlichen Schulen zu Hause ein iPad für den Distanzunterricht nutzen können. Die ersten 30.000 Leihgeräte werden nach dem Sozialindex an die Schulen verteilt.
Zudem werden künftig alle Lehrkräfte mit einem Dienst-iPad beispielsweise auf die landesweite Lernmanagement-Plattform itslearning zurückgreifen und arbeiten können. Durch die flächendeckende, zentrale Verteilung der iPads sollen technische und organisatorische Probleme gelöst und die nachhaltige Digitalisierung der Schulen vorangetrieben werden. Die vorhandene IT-Struktur im Land Bremen ließe eine nahtlose Integration der iPads zu und beinhalte auch den technischen Support der Geräte, so der Senat.
"Die Details der neuen Dienstvereinbarung werden dazu gerade verhandelt. Wichtig sind auch ausreichende und schulstufenspezifische Fortbildungen, die das Zentrum für Medien im Landesinstitut bereits seit Wochen in erhöhter Anzahl als Webinare erfolgreich anbietet. Sowohl für den Support als auch für Fortbildungen und weitere Maßnahmen werden wir mehr Personal einsetzen – insgesamt rund 27 Stellen im ersten Schritt. Ich freue mich sehr, dass wir in all diesen Punkten im Senat an einem Strang ziehen, um der Schullandschaft den digitalen Schub zu verleihen", so Claudia Bogedan.