
Foto: Erlebnis-Zoo Hannover
Flusspferd-Baby "Champ"
Das Flusspferd-Baby "Champ" wurde am 18. April im Erlebnis-Zoo Hannover geboren.
35 Kilogramm "leicht", kleine Ohren, große Nase und kurze Beinchen - im Erlebnis-Zoo Hannover ist ein kleines Flusspferd-Baby aufgetaucht. Besser gesagt: Es taucht dort etwa alle 20 Sekunden auf, wenn es an die Wasseroberfläche schnellt, um Luft zu holen. Das kleine Flusspferd erblickte am 18. April das Licht der Welt und ist eine echte kleine Sensation, denn es ist seit zehn Jahren der erste Nachwuchs bei den Flusspferden. Ab sofort können kleine und große Besucher dem Baby-Hippo beim Fressen, Schwimmen und Spielen zusehen.
Zwar ist das Geschlecht des Kleinen noch unbekannt, einen vorläufigen Namen hat es aber schon: Champ (sprich: „Tschämp“) – weil es im Wasser wie ein Champagner-Korken nach oben schnellt. Mutter Cherry (18) hatte acht Monate lang ein Geheimnis um ihren Zustand gemacht. Zwar waren der neue Bulle Max aus dem Opel-Zoo Kronberg und Cherry einander des Öfteren sehr zugetan, aber da es keinen Schwangerschaftstest für Flusspferde gibt, blieb es spannend. Auch äußerlich ist einer Flusspferdkuh eine Trächtigkeit nicht anzusehen. Bei einem zwei Tonnen schweren Tier fallen die 35 bis 50 Kilogramm, die ein Kalb wiegt, nicht weiter auf. Aber dann kam der 18. April. Als die Tierpfleger an jenem Montag Morgen den Stall betraten, fanden sie Cherry mit ihrem gerade Neugeborenen, das sie sanft mit ihrer breiten Schnauze in Richtung Wasser schubste.
Flusspferd-Babys können schon wenige Minuten nach der Geburt laufen, ihrer Mutter ins tiefe Wasser folgen und unter Wasser Milch trinken. In den ersten Tagen halten sich Mutter und Kind immer deutlich abseits von den Artgenossen, damit sich das Neugeborene auf die Mutter prägen kann. Auch Cherry und ihr Nachwuchs haben die ersten zwei Wochen in aller Ruhe allein im Mutter-Kind-Becken verbracht. Flusspferd-Babys nehmen ihre Mutter anfangs nur als großes Etwas wahr und neigen dazu, allem hinterher zu laufen, was groß und dunkel ist. In der Prägungsphase muss das Baby seine Mutter daher so gut kennen lernen, dass es sie von allen anderen Flusspferden unterscheiden kann. Erst dann schließen sich Mutter und Kind wieder der Gruppe an.
Mittlerweile haben sich Cherry und ihr Nachwuchs aneinander gewöhnt, das Kleine kennt alle Ecken des Beckens, weiß, wo die Flachwasserzone ist und wo es an Land geht. Sechs bis acht Monate wird ein Flusspferdbaby von seiner Mutter gesäugt. Im Erlebnis-Zoo Hannover können kleine und große Besucher jetzt durch die Glasscheiben im Hippo-Canyon beobachten, wie das Baby unter Wasser bei Cherry trinkt und dann wie ein Champagner-Korken zum Luft holen wieder nach oben schießt. Bis fest steht, ob das Baby ein Junge oder ein Mädchen ist, behält es den Kosenamen „Champ“. Findet sich ein Pate für das Hippo-Baby, kann der den richtigen Namen für das Flusspferdchen auswählen.