1 Absteigen auf der „falschen“ Seite
Jeder Mensch hat eine Schokoladenseite zum Auf- und Absteigen. Das Training der ungeübten Seite verbessert die Koordinations- und Reaktionsfähigkeit. Dabei helfen Hütchen, an denen auf Zuruf mit dem „falschen“ Fuß abgestiegen werden muss. Als Variationen können die Kinder auch abwechselnd in beide Richtungen absteigen.
2 Zielfahren
Bei dieser Übung werden kleine, flache Gegenstände wie zum Beispiel Bierdeckel, Holztäfelchen oder Pappdeckel ausgelegt, die dann mit dem Vorder- und/oder Hinterrad überfahren werden sollen. Im zweiten Durchgang wird direkt auf dem Hindernis gebremst. Wichtig ist dabei, dass die Kinder die Gegenstücke beim Überfahren auch spüren, um die Raum- und Bewegungswahrnehmung zu fördern und den Kindern das Gefühl für Entfernungen und Geschwindigkeiten zu vermitteln. Geübte Kinder können versuchen, ohne Hilfe der Bremse durch Ausrollen auf dem Hindernis zum Stehen zu kommen.
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Fit für den Schulweg per Rad
3 Anhalten, ohne den Boden zu berühren
Eine Übung für die Gleichgewichtsfähigkeit: Die Kinder sollen auf einen festen Gegenstand wie eine Laterne oder einen Baum langsam zufahren, abbremsen und sich mit einer Hand daran festhalten. In dieser Position sitzend auf dem Rad verharren, ohne dass die Füße den Boden berühren. Nach ein paar Sekunden können sie weiterfahren.
4 Turmbau per Fahrrad
Für diese Übung werden etwas mehr Hilfsmittel benötigt, dafür macht sie aber auch viel Spaß: Die Kinder nehmen während der Fahrt einen Karton oder eine Dose von einem Tisch und stellen sie auf einem anderen Tisch wieder ab. Bei weiteren Durchgängen wird ebenso verfahren; die neuen Sachen werden allerdings auf dem zweiten Tisch gestapelt und so ein Turm gebaut.
5 Schnecken-Rennen
Für diese Übung reicht eine kurze Fahrstrecke aus: Auf rund 20 Metern sollen die Kinder möglichst langsam fahren – wer zuletzt ankommt, gewinnt. Die Fahrbahn kann seitlich begrenzt werden, damit die Kinder keine Schlangenlinien fahren. Die Füße dürfen dabei nicht abgesetzt werden. Dabei schulen sie spielerisch ihre Balancefähigkeit.
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Fit für den Schulweg per Rad
6 Rollern
Das Fahrrad als Roller nutzen ist für Kinder ein ungewohnter, aber großer Spaß. Dafür steigt man mit einem Fuß auf ein Pedal (entweder mit dem rechten Fuß auf das linke Pedal oder umgekehrt), stößt sich ab und rollert los. Das schult die Motorik und den Gleichgewichtssinn.
7 Ball prellen
Diese Übung erfordert Koordination und Konzentration. Während der langsamen Fahrt wird mit einer Hand ein Ball auf dem Boden geprellt. Wenn das gelingt, kann die Übung erweitert werden: Wer schafft es, eine Kurve zu fahren? Was passiert, wenn man die Geschwindigkeit ändert? Wie schafft man es, den Ball häufiger zu prellen? Auch eine Spielart: Zwei Kinder werfen sich während der Fahrt den Ball zu.
8 Rechts vor links
Für Erwachsene ist die Vorfahrtsregel „Rechts vor Links“ eine Selbstverständlichkeit, für Kinder eine Herausforderung. Dabei lässt sich die Regel in der Theorie zwar erklären, ohne praktische Übungen aber nur schwer vermitteln. Eine mögliche Übung ist ein abgesteckter Parcours, in dem zwei Radfahrende abwechselnd in der Mitte einen Kreuzungspunkt passieren. Da die Kinder die Markierung immer wieder umkurven, müssen sie sich auch immer neu darauf konzentrieren, wer Vorfahrt hat.
9 Durcheinanderfahren
Eigentlich eine einfache Übung, die allerdings viel Koordination und Aufmerksamkeit erfordert: Auf einer abgetrennten Fläche fahren mehrere Kinder einfach wild durcheinander. Schnell wird klar, dass Zusammenstöße dabei nur unter Einhalten von Regeln verhindert werden können. Dadurch wird gelernt, andere Verkehrsteilnehmende und deren Geschwindigkeiten spielerisch wahrzunehmen und Rückschlüsse auf das eigene Verhalten zu ziehen. Rücksichtnahme und Respekt sind die Trainingseffekte.
10 Ratespiel per Rad
Eine Übung für ältere Kinder, die Konzentration und Koordination erfordert: Die Kinder fahren auf einer abgesteckten, am besten kurvenreichen Strecke. Am Rand sind Schilder angebracht, auf denen entweder Wörter, Zahlen oder mathematische Symbole stehen. Die Schilder können bunt verteilt und in verschiedenen Höhen angebracht sein. Am Ende der Strecke müssen die Kinder entweder einen Lösungssatz aus den Wörtern oder das Ergebnis der Matheaufgabe sagen. So wird gelernt, dass das Radfahren automatisch funktioniert, während man sich auf die Umgebung konzentriert.