© Kulturland Teufelsmoor
Moorlehrpfad im Teufelsmoor
Über Feedback von unseren Leserïnnen freuen wir uns immer besonders. In unserer Sommerausgabe 2013 berichteten wir über die Wesermarsch und ihre Moore. Kinderzeit-Leserin Ailine Wolff-Pfisterer nahm den Tipp zum Anlass für einen eigenen Familienausflug ins Moor, von dem sie hier erzählt und den wir wärmstens wieder empfehlen. Denn die Bedeutung der schützenswerten Moore für unser Klima ist immer aktuell.
"Angeregt durch den Freizeittipp „Auf Bohlenwegen durchs Moor“ in der Sommerausgabe der Kinderzeit machten wir uns auf zum Familienausflug ins Moor. Unser Ziel: Die große Angelkuhle. Auf einer Webseite zur Großen Angelkuhle recherchierten wir als Ausgangspunkt den Bahnhof Oldenbrok bei Ovelgönne. Den dann in echt zu finden, war gar nicht so einfach – schließlich existiert dieser offensichtlich schon lange nicht mehr. Schienenreste und ein altes Andreaskreuz lassen jedoch erahnen, dass dort einst auch Züge verkehrten.
Nun mussten wir allerdings feststellen, dass in Oldenbrok/ Ovelgönne alle Wege ins Moor führen. Denn übergeordnet zum Rundweg zur großen Angelkuhle erstreckt sich ein Netz von „Wegen zum Moor“ durch die gesamte Wesermarsch. Gleichzeitig gibt es an jeder Ecke auch noch Schilder zum Heilpflanzenlehrpfad von Ovelgönne. Auch wenn wir kurzzeitig den Verdacht hatten, im literarischen „Schilda“ gelandet zu sein, haben wir die vielen Schilder, die auf die wertvollen Schätze unserer heimischen Natur aufmerksam machen wollen, lesen gelernt und den 6,52 km langen Rundweg über die alte Bahnstrecke, durch Gatter am Rande von Feldern und „overbeck´schen“ Birkenwäldern zur großen Angelkuhle gefunden.
Die eigentliche Angelkuhle ist ein Platz besonderer Art: Einmalig, das Erlebnis mitten durchs Moor, aber trockenen Fußes zu schreiten, vorbei an Sonnentau, Glockenheide und Moorlilien. Am Fuße der Birken stehen Farne, teils überzogen von kunstvoll gewebten Spinnennetzen, die bestäubt von Farnsporen bräunlich-rot schimmern. Plötzlich ein modrig leicht nach Feuer riechender „Duft“. Wo versteckt sich die Stinkmorchel? Immer der Nase nach findet man dieses Lebewesen, weder Tier noch Pflanze, am Wegesrand.
Unser Familienausflug war ein kleines feines Abenteuer im Moor und hat uns viel Spaß gemacht. Nachahmung empfohlen!
Übrigens wurde im Juni 2013 ein weiterer Moorlehrpfad im Umland von Bremen eingeweiht: Auf dem 3,4 km langen Verbindungsweg zwischen den Ortschaften Teufelsmoor und Verlüßmoor können Spaziergänger sich außerhalb der Brutzeiten, also in der Zeit vom 15. Juni bis zum 30. September, über historische Moorkultivierung sowie industriellen Torfabbau im Teufelsmoor bzw. Günnemoor informieren und die Natur genießen. Idealer Ausgangspunkt: Der Parkplatz an der K 30, Am Günnemoor, Ecke Gleisendamm. Nach einer Einführungstafel zum Leben im Teufelsmoor geht es dort – gut ausgeschildert – auf den Moorwanderweg.
Bericht von: Ailine Wolff-Pfisterer