Ein Riesenrad tröstet noch bis Ende August über abgesagte Jahrmärkte hinweg, und wer mitfährt, genießt den weiten Blick auf Weser, Deich und Hafenbecken. Dieses Erlebnis an der Nordseeküste ist nicht die einzige Attraktion, mit der Bremerhaven punktet. So viele verschiedene Ausflugsziele, versammelt auf einem Platz, können Familien sonst wohl nirgendwo erleben. Wo vor über hundert Jahren deutsche Auswanderer in die Neue Welt aufgebrochen sind, sind in den letzten Jahren die maritimen Havenwelten entstanden: In der Stadtmitte Bremerhavens am Weserdeich treffen gleich acht spannende Ausflugsziele und Sehenswürdigkeiten aufeinander: Das Klimahaus Bremerhaven 8° Ost, das Deutsche Auswandererhaus, der Zoo am Meer, das Deutsche Schifffahrtsmuseum, das Historische Museum Bremerhaven und nicht zuletzt das imposante Atlantic Hotel Sail City mit seiner Aussichtsplattform ein prallvolles Programm für einen Kurzurlaub vor der Haustür. Für aktuelle Besucherinformationen wie Öffnungszeiten oder etwaige Ticketreservierungen bitte unbedingt die Internetseiten der Häuser checken!

© Tanja A. Mehl / Erlebnis Bremerhaven
Zum Start empfiehlt sich ein Rundgang im historischen Museumshafen: Direkt zwischen Fußgängerzone und Deutschem Schifffahrtsmuseum können acht echte Oldtimer der Museumsflotte bewundert werden, so wie die Alexander von Humboldt II. Auch innen begehbar sind zum Beispiel die über 600 Jahre alte Hansekogge und das U-Boot „Wilhelm Bauer“. Per Boot können sich Landratten von echten Seebären durch den Hafen führen lassen und sogar ihre Prüfung zum Leichtmatrosen ablegen. Nach Anmeldung können Familien das Gelände des Museumshafens mit seinen Bauten, Geräten und Schiffen, die die Hafengeschichte der See-und Handelsstadt Bremerhaven prägen, in spannenden Führungen erkunden.
Ein Stück weiter Richtung Norden können die Besucher im Deutschen Auswandererhaus einen Tagesausflug in die Neue Welt unternehmen. Das Erlebnismuseum lädt kleine Weltenbummler und große Geschichtsfreunde zum Hören, Schauen, Erspüren und Erkunden von Geschichte und Migration ein. Ob Dokumente, Fotografien, persönliche Erinnerungsobjekte oder Zeitzeugeninterviews: Die europaweit einzigartige Sammlung des Deutschen Auswandererhauses umfasst 330 Jahre deutscher Migrationsgeschichte. Wie die Auswanderer die Atlantiküberquerung erlebten, veranschaulichen begehbare, detailliert rekonstruierte Schiffsräume.
Im Klimahaus gehen die Besucher dann auf Weltreise: Entlang des 8. Längengrades wandern große und kleine Entdecker durch fünf Klimazonen der Erde. Am Gletscher in der Schweiz werden Kühe auf der Alp gemolken, anschließend geht's in Sardinien auf Tuchfühlung mit Schlangen und seltenen Echsen. Echtes Wüstenklima spürt man in Niger, bevor es in den tropischen Regenwald Kameruns und an den Sandstrand von Samoa geht, wo exotische Fische in riesigen Aquarien ihre Kreise ziehen. Für Abkühlung sorgen schließlich minus sechs Grad Celsius in der Antarktis. Unterwegs begegnen den Besuchern Menschen, die aus ihrem Alltag erzählen und berichten, wie sich ihr Leben und das jeweils vorherrschende Klima gegenseitig beeinflussen. Auf 11.500 Quadratmetern vermittelt die große Wissens- und Erlebniswelt Hintergründe zum Klimawandel und erläutert, wie Zusammenhänge zwischen Klima und Wetter erforscht werden.
Noch mehr Bewohner aus allen Klimazonen, besonders aber die Tierwelt der Nordsee, sind gleich nebenan im Zoo am Meer zu bestaunen. Neben Eisbären, Robben und Pinguinen wohnen hier auch Menschenaffen, die durch Seefahrer den Weg in den Zoo fanden. Bodentiefe Scheiben erlauben Begegnungen auf Augenhöhe, sogar unter Wasser, wo sich die Pinguine und Seebären täglich in die Herzen der Besucher schwimmen. Auf keinen Fall sollte man die aufregenden Fütterungen verpassen. Im Nordsee-Aquarium zeigen sich dann die Kleinsten von ihrer besten Seite: Seepferdchen, Plattfische und Einsiedlerkrebse, aber auch Störe, Seewölfe und Oktopus Otto lassen sich aus nächster Nähe beobachten.