Man muss nicht stundenlang im Auto sitzen und sich über die aktuellen Staumeldungen ärgern, manchmal reicht es schon, sich vor der eigenen Tür umzusehen und sich mit dem Fahrrad oder mit öffentlichen Verkehrsmitteln auf den Weg zu machen.
Ausflüge in der Stadt
Ideal für einen Familienausflug in der Stadt sind die vielen Bremer Parks, allen voran natürlich der Bürgerpark. Das 200 Hektar große Gelände lädt zu jeder Jahreszeit zu einem Streifzug ein. Einfach nur spazieren gehen, den Eseln im Tierpark einen Besuch abstatten, sich von dem Liebsten durch die Kanäle im Park rudern lassen oder einfach mit den Kindern auf einer der zahlreichen Spiel- und Liegewiesen herumtollen – der Bürgerpark hat einen hohen Freizeitwert. Eine ganz besondere Veranstaltung ist der Spieltreff am Marcusbrunnen. Initiiert vom Landessportbund Bremen und mit Hilfe einer Vielzahl ehrenamtlicher Helfer werden zwischen Mai und September jeweils dienstags und donnerstags zahlreiche Spiel- und Sportgeräte auf der großen Rasenfläche aufgebaut und stehen allen kleinen und großen Kindern zur Verfügung. Bei Bedarf leisten die anwesenden Spielleiter gern ein bisschen Hilfestellung.
Im Nordwesten von Bremen, unweit von Vegesack liegt Knoops Park, vielen bekannt durch sein jährlich stattfindendes Klassik-Festival „Sommer in Lesmona“. Das besondere an diesem Spektakel: Statt im Konzertsaal trifft man sich auf der Wiese, im Gepäck Picknickzutaten und Decke. Im nördlichen Teil des Parks entstand zudem ein Blindengarten, der Sehbehinderten die selbstständige Beschäftigung mit Pflanzen ermöglichen soll. Dafür gibt es zum Beispiel Lagepläne in Reliefform und Hinweistafeln in Brailleschrift. Auch für Nichtblinde ein spannendes Projekt und einen Ausflug wert.
Der Rhododendronpark in Horn ist ebenfalls eine wunderschön angelegte Parkanlage: Zur Hauptblütezeit im Frühjahr verwandeln mehr als 2000 weltweit verschiedene Rhododendronarten die 46 Hektar große Anlage in ein Blütenmeer; hinzu kommen Themengärten, Terrarium und – nicht zu vergessen – ein schön angelegter Spielplatz. Die Hauptattraktion im Park ist allerdings Deutschlands größtes Naturerlebniszentrum „botanica“. Im so genannten Entdeckerzentrum gibt es zahlreiche Informationen über Pflanzen von der Wurzel bis zur Blüte; alles spannend und interaktiv aufbereitet und auch für Kleinkinder interessant.
Und wie wäre es denn mal mit einem Ausflug zum Flughafen? Schließlich befindet sich der Airport Bremen nicht weit entfernt von der Innenstadt und ist für Eltern und Kinder durchaus lohnenswert. Von der Aussichtsplattform hat man einen weiten Blick auf die Start- und Landebahn. Und wer einen Blick hinter die Kulissen werfen möchte, kann sich bei einer Flughafenführung über die Geschichte des Bremer Flughafens informieren.
Ein Familienprogramm der ganz besonderen Art bietet das Hafenmuseum im Speicher XI an jedem ersten Sonntag im Monat: Während sich die Eltern im Restaurant beim Brunch entspannen, gehen die lieben Kleinen im Museum auf Entdeckungsreise: In Begleitung einer Erzieherin gehen die 3- bis 12jährigen im Speicher auf Mäusejagd, erfahren, wie ein Hafenarbeiter Säcke stapelt, dürfen Schiffe beladen oder malen und basteln.
Ländliche Ausflugsziele
Wer gern mal einen Familienausflug aufs Land macht, hat in Bremens Umgebung ebenfalls gute Karten. In Hasbruch bei Hude gibt es z.B. einen richtigen Urwald: 600 Hektar Fläche mit alten Eichen inmitten malerischer Moor-, Heide- und Waldlandschaft – ein Waldgebiet, das nie gerodet und nie entwässert wurde. Hier kann man mit Kind und Kegel mal so richtig durchs Unterholz/Gehölz streifen; selbst am Wochenende findet man hier das ganze Jahr hindurch viel Ruhe und Entspannung. Glaubt man allerdings dem Revierförster, ist es im Frühling, wenn die Buschwindröschen blühen, am schönsten.
Eine spannende Expedition in das geheimnisvolle Reich der Sinneswahrnehmung erlebt man in der Welt der Sinne im Natur- und Erlebnispark Bremervörde, wo man durch spielerischen Kontakt mit Materialien, Farben und Formen Einblicke in die Kräfte und Gesetze der Natur erlangt. Auch das Haus des Waldes und die Umweltpyramide sind einen Besuch wert!
Ein etwas weiter entferntes Ausflugsziel für einen Familienausflug ist das Museumsdorf in Cloppenburg. In Deutschlands ältestem Freilichtmuseum wurden über 50 Originalgebäude aus dem 16. bis 19. Jahrhundert originalgetreu nachgebaut. Daraus entstand ein Dorfensemble, in dem sich die ganze Familie ein genaues Bild über die Wohn- und Lebenswelt unserer Vorfahren machen kann. Besonders lohnenswert sind die Sonder- bzw. Dauerausstellungen und die pädagogischen Angebote.
Stadt am Fluss
Torfkanal, Kuhgraben, Weser, Wümme, Lesum, Hunte… Bremen ist umgeben von zahlreichen Gewässern und es lohnt sich, die Umgebung mal vom Wasser aus zu erkunden. Zum Beispiel mit dem Kanu oder Kajak auf der Wümme. Wer kein eigenes Boot besitzt, kann sich beim Bootshaus Ramke oder bei Hermann Claus an der Kleinen Wümme eines ausleihen und direkt von dort aus starten. Eine Tagestour führt über die Kleine Wümme und den Kuhgraben auf die Wümme, die idyllisch durchs Blockland mäandert. Diese 17 Kilometer lange Tour ist auch für ungeübte Paddler geeignet und mit kleinen Pausen in einem der vielen Biergärten gut zu schaffen.
Wer es gern etwas sportlicher mag: Die Hunte sorgt mit kleinen, aber ungefährlichen Stromschnellen für viel Abwechslung und schlängelt sich romantisch durch die Wildeshauser Geest. „Yeti“ in Oldenburg bietet organisierte Flusswanderungen auf der Hunte an. Man kann sich dort auch einfach nur Kanus leihen und sich selbst eine Tour zusammenstellen.
Wer es etwas gemütlicher und rustikaler mag, sollte sich mal von einem nostalgischen Torfkahn durch die Feucht- und Moorgebiete im Bremer Blockland schippern lassen. Vor gut 200 Jahren gehörten die schmalen schwarzen Kähne mit den braunen Segeln noch zum Stadtbild. Damals war der Verkauf von gestochenem und gebranntem Torf die Haupteinnahmequelle für die Torfbauern der Region. Beladen mit Torfballen, die als wichtiges Heizmaterial dienten, fuhren sie auf der Hamme und der Wümme bis nach Findorff. Inzwischen wurde der Torfhafen saniert und es werden Ausflugsfahrten mit nachgebauten Kähnen auf den Kanälen angeboten. Infos dazu gibt’s direkt am Torfhafen in Findorff.
Die idyllische Weserinsel Harriersand ist ebenfalls auf dem Wasserwege erreichbar. Viel Strand und Ruhe erwartet einen auf der längsten Flussinsel Europas. Die vor Brake gelegene elf Kilometer lange Insel ist übrigens quasi autofrei: Nur Einheimische und Gäste des Campingplatzes dürfen sie mit einer Sondergenehmigung befahren. Im Sommer erreicht man sie z.B. mit der Fähre vom Martinianleger bis Brake und von dort aus mit einer kleinen Fußgängerfähre oder mit dem Fahrrad über den bekannten Weser-Radwanderweg.