Nach einer wolkigen Begrüßung geht es über den Regenbogen hinein in die Sonderausstellung des Universums – wir sind im Wolkenkuckucksheim! Kaum eingetroffen, schwärmt unsere Kindergruppe in alle Richtungen aus, man weiß gar nicht wohin man zuerst schauen soll.
Riesige Kunstwerke ragen wie Bäume empor und markieren die vier Werkstätten, die große und kleine Tüftler:innen einladen, ihrer Kreativität freien Lauf zu lassen. Gleich als erstes staunen wir über einen riesigen Baum aus Kuscheltieren. Die Künstlerin Anja Fußbach hat fleißig gesammelt und rund 1000 Plüschfiguren verarbeitet. Da gibt es viel zu gucken:
Wer findet die zwei Diddl-Mäuse im Kuscheltierbaum? Oder sind es drei?
Das Kunstwerk wächst nämlich immer weiter. Pokémon, Sesamstraße oder Paw Patrol, hier finden Kinder jeden Alters ihre Lieblingsfiguren zu einem Kunstwerk zusammengenäht. Kleines Highlight für Eltern und Großeltern: unter den gesammelten Tieren haben wir auch den Zonk entdeckt.
Aber das ist natürlich nur der Anfang! Auch die beeindruckenden Bäume aus Kartons, ausrangierten Elektrogeräten oder Zeichnungen laden zum Verweilen ein. Unsere fünf mitgebrachten Kinder haben sich überall verteilt. Der 4-jährige Luis sitzt zwischen Legosteinen und baut zufrieden neue Gebäude, die er an der großen Platte an der Wand befestigen kann. Murmel- oder Kugelbahnen kennen die meisten Kids schon von zuhause – aber hier kann man selbst eine bauen, und zwar direkt auf eine schiefe Ebene. Dank magnetischer Bausteine können der 5-jährige Frederik und die 3-jährige Elisa immer neue Wege für die kullernden Kugeln bauen. Währenddessen hat die 2-jährige Rieke Spaß daran, die Murmeln über die Schräge herabrollen zu lassen, wobei ausrangierte Fahrradklingeln verschiedene „Kling“-Geräusche machen, je nachdem ob die Murmel aus Holz, Glas oder Metall ist.
Wie in einem bunten Gewitter
Während die Kinder beschäftigt sind, drehe ich eine Runde und schaue mir die riesige Konstruktionszeichnung an, die in der Papier-Werkstatt hängt, ein lebendes Kunstwerk voller Zahnräder und Riemen, und wer möchte, kann diese Maschine mit einer eigenen Zeichnung erweitern, verändern… verbessern? Ich stelle mich in eine „Geistesblitzwolke“ und fühle mich wie in einem bunten Gewitter – hier kann man sich inspirieren lassen, kurz durchatmen und dann mit frischen Ideen wieder in die Werkstätten hinein. Dahin kehre ich jetzt auch zurück, Elisa und Luzie sitzen in der Papp-Werkstatt und schneiden, kleben und falten mit elterlicher Hilfe an Häusern herum, Frederik und Rieke haben sich zu den Flexistix verzogen und bauen ebenfalls Häuser. Luis und seine Mutter sitzen hinter dem Baumkonstrukt aus Technik und Elektronik an einem Tisch voller Schüsseln und Kisten und tüfteln konzentriert.
Das könnte ich den ganzen Tag machen!
Ruft Luis begeistert. Aus Draht, Plastikdeckeln, Knöpfen, Kaffeekapseln und allerlei Kleinteilen entstehen Figuren, die sich sehen lassen können. Drumherum können Kinder sich die Basteleien ihrer Vorgänger:innen anschauen – Abgucken und Nachahmen ist ausdrücklich erwünscht! Denn auch das ist ein wichtiger Teil der Ausstellung: Recycling kennen lernen, Upcycling mit unterschiedlichstem Material erforschen, ausprobieren dürfen, anfassen, neu bauen. Einfach drauf los, so haben die Kinder freien Raum, eigene Ideen zu entfalten, Wege zu finden, sich gegenseitig zu inspirieren und gemeinsam neue Lösungen zu finden, für Probleme von denen wir Erwachsenen vielleicht noch gar nichts wussten.
Programm für einen ganzen Nachmittag
Für den Besuch sollte man etwa zwei Stunden einplanen, wer besonders bastelfreudige Kinder hat, kann hier sicher auch länger verweilen und malen, tüfteln, zusammenstecken und kleine Kunstwerke erschaffen. Die Ausstellung ist für Kinder ab 3 Jahren geeignet, aber auch ältere Kinder und Erwachsene kommen auf ihre Kosten. Die Tickets gelten sowohl für Sonder- als auch die Dauerausstellung, das Wolkenkuckucksheim öffnet unter der Woche um 13 Uhr und ist vorher für Schulen und Kindergärten buchbar, inklusive begleitender Angebote. An Wochenenden und in den Ferien ist ganztags für alle geöffnet.
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Hinein ins Paradies...
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... für Tüftler und Baumeisterinnen.
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Werke an der Deckelwand.
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Häuser bauen braucht Konzentration!
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Der Tanz unterm Regenbogen.
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Die nächste Baustelle wartet schon.
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@ Laura Einsiedler
Zeit und Platz zum Austoben ist auch noch da.