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Robbi hat Geburtstag, aber es läuft alles nicht so richtig nach Plan, was vor allem daran liegt, dass sich seine getrennten Eltern mal wieder in die Haare kriegen. Als er ins Bett geht, wünscht er sich von seinem Vater, dass der ihm seine Lieblings-Gute-Nacht-Geschichte erzählt.
Die dreht sich um den Jungen Robbi Reuber, der in den Wald der verlorenen Seelen zieht, weil er seine kleine Schwester beim Einkaufen verloren hat und sich nicht mehr nach Hause traut. In dem Wald aber ist es gefährlich, da gibt es nämlich einen Reuber und einen bösen Zauberer, der Kinder gerne mal in Meerschweinchen verwandelt. Robbi möchte gerne in die Reuber-Schule gehen, aber das ist gar nicht so einfach, denn, wie ihm der Zauberer erklärt: Der Reuber hat gar keinen Bock auf Menschen...
Genau wie eine gute Gute-Nacht-Geschichte, ist der Film voller Fantasie und schräger Gestalten aber auch voller Liebe und einem Körnchen Wahrheit. Er ist nicht glatt und gefällig, er biedert sich nicht an, sondern überrascht immer wieder mit völlig unerwarteten Wendungen. Dabei ist er häufig so verspielt, dass er viel eher an kindliches Rollenspiel als an gewohnte, durchkomponierte Kinderfilme, wie wir sie meistens aus dem Kino kennen, erinnert.
Es wird geflucht, mit Messern gefuchtelt, Eltern schreien sich an und dem kleinen Jungen wird sogar eine Zigarette angeboten (die er ablehnt). Und trotzdem ist „Reuber“ ohne Zweifel als „pädagogisch wertvoll“ zu bezeichnen. Das Team aus Axel Ranisch (Regie, der zuletzt mit „Ich fühl mich Disco“ Erfolge feierte) und den Schauspielern Peter Trabner und Heiko Pinkowski, das schon in „Dicke Mädchen“ begeisterte, funktioniert auch hier wieder hervorragend. Aber auch Taddeus Ranisch als Robbi kann durchaus mit den Film-Recken mithalten, so weit, dass man häufig kaum das Gefühl hat, dass er vor einer Kamera spielt, so natürlich wirkt es.
Wer „Dicke Mädchen“ gesehen hat, wird sich außerdem über die skurrilen Auftritte von Ranischs Großmutter Ruth Bickelhaupt freuen, die auch dieses Mal wieder mit von der Partie ist.
So einfühlsam wie durchgeknallt macht „Reuber“ großen Spaß, auch wenn es vermutlich den jüngeren Zuschauern erheblich leichter fallen wird, sich auf die Absurditäten einzulassen.
Es ist ein kleiner Film, der mit sehr wenig Geld produziert wurde und doch mit einfachsten Mitteln eine zu Herzen gehende Geschichte erzählt, in der es um Heimat und Familie, um Schmerz und Trennung und vor allem um das große Vertrauen geht, dass alles irgendwie gut wird, auch wenn am Ende nicht alles ganz so perfekt ist, wie es vielleicht sein könnte.
Von den Kindern des Filmfestes München erhielt „Reuber“ durchweg 5 von 5 Sternen. Hier könnt ihr die Meinungen der Kinder nachlesen: